Daniel Jelitzka, einer der führenden Immobilienentwickler Österreichs, hat in einem Gespräch im Café Prückel über die Herausforderungen des Kaffeehausgeschäfts und die Immobilienkrise gesprochen. Trotz der langen Schlangen vor den traditionellen Wiener Kaffeehäusern sieht er das Geschäft als schwierig an. „Da, wo die Schlangen vor der Tür stehen, geht es gut“, äußerte er, doch die Frage bleibt, ob diese Betriebe den wahren Charakter eines „Wiener Kaffeehauses“ widerspiegeln. Besonders das Problem der hohen Mieten stellt für kleine Kaffeehäuser eine große Herausforderung dar, da Vermieter oft die Miete anheben.
Die Kultur der Wiener Kaffeehäuser
Die Geschichte der Wiener Kaffeehäuser reicht bis ins Jahr 1683 zurück, als Wien nach der Belagerung durch die Osmanen den Kaffee für sich entdeckte. Der Legende nach fand Georg Franz Kolschitzky in verlassenen Lagern die ersten Kaffeebohnen und eröffnete 1685 das erste dokumentierte Kaffeehaus, „Zur blauen Flasche“. Diese Einrichtungen wurden schnell zu sozialen Treffpunkten, die im 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichten. Berühmte Orte wie das „Café Central“ und das „Café Sacher“ zogen Intellektuelle und Künstler an, darunter Persönlichkeiten wie Sigmund Freud und Gustav Klimt.
Die Atmosphäre in den Wiener Kaffeehäusern ist einzigartig, geprägt durch elegante Inneneinrichtung und die traditionelle Bedienung durch die „Herren Ober“. Diese Kaffeehäuser bieten nicht nur köstliche Spezialitäten wie Wiener Melange und Sachertorte, sondern auch einen Raum zur Entschleunigung. Die UNESCO hat 2011 die Wiener Kaffeehauskultur als immaterielles Kulturerbe anerkannt, was ihre weltweite Bedeutung unterstreicht. Die Besucher schätzen die Möglichkeit, in Ruhe zu verweilen und sich kreativ auszudrücken, während sie die Vielfalt des Lebens in diesen einzigartigen Etablissements genießen – eine Wahrnehmung, die auch von Jelitzka geteilt wird.
Während sich die Kaffeehäuser an die moderne Zeit anpassen, bleibt ihr Kern unverändert: Orte der Begegnung und des Gedankenaustauschs, die sowohl Einheimische als auch Touristen anziehen. Das Café Hawelka, eine wahre Institution in Wien, steht beispielhaft für diese Tradition, indem es die zeitlose Essenz der Wiener Kultur bewahrt und mit seinem nostalgischen Ambiente Besucher in eine andere Zeit entführt. So bleibt die Wiener Kaffeehauskultur ein unverwechselbarer Bestandteil des Lebens in der Stadt, der weiterhin Menschen aus allen Lebensbereichen anzieht, wie krone.at und hotels.at berichteten.
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