
Am 30. März 2025 wurde ein neues Fördermodell zur Unterstützung der aktiven Bürger*innenbeteiligung in Wien vorgestellt. Dieses Modell wurde vom Wiener Gemeinderat beschlossen, der jährlich 300.000 Euro für die zwölf Bezirke bereitstellt. Ziel ist es, den Wiener*innen einfachere Möglichkeiten zur Mitgestaltung ihrer Umgebung zu bieten. Laut OTS stehen von 2025 bis 2028 insgesamt 900.000 Euro zur Verfügung. Die Mittel sollen den Bezirken helfen, lokale Projekte von Bürger*innen zu finanzieren.
Das neue Ko-Finanzierungsmodell ermöglicht eine unbürokratische Umsetzung von Projekten, wodurch bis zu 50 % der Kosten von der Stadt Wien übernommen werden können. Pro Bezirk können jährlich bis zu 50.000 Euro für Initiativen wie Trinkbrunnen oder Nachbarschaftsgärten genutzt werden. Die Grätzllabore, die in Zusammenarbeit mit dem Verein Lokale Agenda 21 Wien entstehen, werden als Plattform dienen, auf der Bürger*innen Lösungen für eine lebenswerte Stadt entwickeln können. Der Kick-off der Grätzllabore ist für den 9. April 2025 um 18:00 Uhr im Gleis 21, Bloch-Bauer Promenade 22, Wien geplant.
Förderung der Mitbestimmung
Im Rahmen des neuen Fördermodells wird auch das Konzept der Mitbestimmung gestärkt. So sind alle Wiener*innen eingeladen, ihre Ideen zur Verbesserung der Lebensqualität im Grätzl einzubringen. Dies entspricht den Zielen des Wiener Demokratie-Jahres, das darauf abzielt, eine aktive Bürgerbeteiligung zu fördern und ein besseres gemeinsames Zusammenleben in Wien zu gewährleisten. Wie auf der Webseite demokratiehauptstadt.wien.gv.at angegeben, liegt der Fokus auf dem Dialog und der Einbeziehung aller Bürger*innen in den demokratischen Prozess.
Wien positioniert sich als Europäische Demokratie-Hauptstadt und bietet zahlreiche Formate und Initiativen, die darauf abzielen, die Bürger*innen aktiv einzubinden. Dies soll eine neue demokratische Kultur fördern und die Mitbestimmung in verschiedenen Bereichen, etwa im Park, in der Schule oder in der Bezirkspolitik, stärken.
Leitlinien für Bürgerbeteiligung
Zusätzlich zu den aktuellen Initiativen wird die Bedeutung von strukturierten Beteiligungsprozessen betont. Ein neuer Sammelband, der im ersten Quartal 2025 veröffentlicht werden soll, thematisiert die Mitgestaltung der Lebensbedingungen in Städten und Gemeinden. Dieser Sammelband untersucht Bürgerbeteiligung im Rahmen der Reihe „Demokratische Innovationen auf der kommunalen Ebene“ und beinhaltet Leitlinien für Beteiligungsprozesse. Weitere Informationen finden sich auf lokale-demokratie.de.
Diese Leitlinien definieren, wie Beteiligungsprozesse bei kommunalen Vorhaben initiiert, geplant, umgesetzt, abgeschlossen und bewertet werden können. Studien und Best-Practice-Beispiele dokumentieren die positiven Effekte guter Leitlinien auf die Demokratisierung der Stadtentwicklung.
Insgesamt wird deutlich, dass Wien mit diesen Initiativen und Modellen einen entscheidenden Schritt Richtung lebendige Demokratie geht, indem die Bürger*innen aktiv in die Gestaltung ihres Lebensumfeldes einbezogen werden.
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