
Die Wiener Caritas-Einrichtung Gruft, die obdachlosen Menschen ganzjährig Zuflucht bietet, erlebt derzeit eine Welle der Solidarität. Die freudige Unterstützung kommt insbesondere von ehrenamtlichen Helfern, die täglich frische Mahlzeiten für die Obdachlosen vorbereiten. Marlene Halmer, die den Kochdienst für die Gruft leitet, hat das Team „Mostviertler Gruft“ ins Leben gerufen. Inspiriert von ihrem verstorbenen Ehemann, bringt sie gemeinsam mit Verwandten und Nachbarn regelmäßig selbstgekochte Mahlzeiten in die Tagesstätte. „Wir haben eine rege Nachfrage bei unseren Kochgruppen“, so Elisabeth Pichler, die Leiterin der Gruft, die die wertvolle Arbeit der Freiwilligen betont.
Parallel dazu hat die Caritas Ende November eine Winterpaket-Aktion gestartet, die in kürzester Zeit überwältigende 1.000 Spenden eingeworben hat. „Die Hilfsbereitschaft für obdachlose Menschen ist überwältigend“, freute sich Klaus Schwertner, Direktor der Caritas. Unterstützt wird diese Initiative vom Moderator Robert Kratky, der die Aktion auf seinen sozialen Plattformen aktiv beworben hat. Mit 70 Euro kann ein Gruft-Winterpaket, bestehend aus einem winterfesten Schlafsack und sieben warmen Mahlzeiten, finanziert werden. In diesen kalten Monaten sind die Notschlafstellen in Wien nahezu ausgebucht, was die Dringlichkeit der Spenden zusätzlich unterstreicht.
Ein Zeichen der Gemeinschaft
Die Gruft ist seit über 35 Jahren eine wichtige Anlaufstelle für obdachlose Menschen und bietet umfassende Hilfe, die weit über die Essensausgabe hinausgeht. Neben 60 Schlafplätzen stehen den Betroffenen auch Waschräume, Kleiderausgabe und psychiatrische Unterstützung zur Verfügung. Die Stadtbevölkerung zeigt sich dabei bemerkenswert solidarisch, besonders in der kalten Jahreszeit, wenn viele die Obdachlosen nicht im Stich lassen wollen. „Das ist ein großes Zeichen von Solidarität“, so Pichler, die auch die Bedeutung der Diskussion über Obdachlosigkeit in den Medien anspricht, die oft zu kurz kommt, wie sie betont. Diese Engagements der Wiener zeigen, dass Mitgefühl und Unterstützung in schwierigen Zeiten weiterhin stark sind, wie auch die Berichte über die beeindruckende Spendenbereitschaft belegen.
Ein anhaltender Aufruf zur Hilfe kommt durch die Initiative des Kältetelefons, bei dem besorgte Bürger auf schlafende Obdachlose aufmerksam machen können. Das Team der Gruft ist zudem täglich auf der Straße aktiv, um den Bedürftigen mit Schlafsäcken, Essen und warmer Kleidung zu helfen. Die Unterstützung durch die Gemeinschaft bleibt dabei ein entscheidender Faktor für die Durchführung dieser wichtigen Hilfsangebote, die in kalten Monaten wie diesen umso wichtiger sind.
Mehr Informationen zur Winterpaket-Aktion finden Sie bei Die Presse und weitere Details zu den Aktivitäten der Gruft bei Mein Bezirk.
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