
Am 7. April 2025 startet ein innovatives Projekt im Rahmen der bevorstehenden Wien Wahl 2025. In diesem Jahr findet die 11. Pass Egal Wahl statt, bei der Wiener Würstelstände als Wahllokale dienen werden. Die Initiative ist ein Zusammenschluss von Wiener Würstelständen und zielt darauf ab, Teilhabe, Demokratie, Austausch und Verbundenheit zu fördern. Die Wahlaktion wird von SOS Mitmensch unterstützt, einem Verein, der sich seit 2013 für die Organisation solcher Wahlen einsetzt.
Am 21. und 22. April 2025 verwandeln sich fünf ausgewählte Würstelstände in Wien in Wahllokale der Pass Egal Wahl. Unter dem Motto „Weil deine Stimme nicht Wurscht ist“ können Bürger:innen symbolisch ihre Stimmen abgeben. Über 610.000 Wiener:innen haben momentan kein Wahlrecht bei der Wiener Gemeinderats- und Landtagswahl 2025, was mehr als jeder dritten Person im Wahlalter in Wien entspricht.
Würstelstände als Orte der Teilhabe
Die traditionellen Wiener Würstelstände sind bekannt als Orte der Begegnung und Meinungsfreiheit. Rene Kachlir, Obmann des Vereins der Würstelstände, hebt hervor, dass diese Stände lange Zeit Treffpunkte für gesellschaftlichen Austausch waren. Gemeinsam mit Patrick Tondl, dem Vizeobmann des Vereins, betont er, dass die Aktion darauf abzielt, Inklusion sichtbar zu machen und einen Raum für politische Teilhabe zu schaffen.
Die Wahllokale werden mit Wahlkabinen ausgestattet und bieten eine Auswahl an Wurstkreationen, kalten Getränken und Wahlkarten. Die gesammelten Stimmen werden im Rahmen der Pass Egal Wahl ausgezählt. Prominente Unterstützer:innen der Initiative, darunter Jugo Ürdens, Fiio, Manuel Rubey und Simon Schwarz, setzen sich aktiv für dieses Ziel ein und tragen zur Sichtbarkeit der Kampagne bei.
Einblick in die Bedeutung von Teilhabe
Politische Teilhabe bezeichnet die aktive Beteiligung der Bürger an politischen Angelegenheiten, die nicht nur Wahlen umfasst, sondern auch Referenden, politische Beiräte, Demonstrationen und Bürgerinitiativen. Historisch war politische Teilhabe in Europa oft einem privilegierten Teil der Bevölkerung vorbehalten. In Deutschland wurde beispielsweise 1918 das allgemeine aktive und passive Wahlrecht für Frauen eingeführt, und bis 2019 waren verschiedene Personengruppen von ihrem Wahlrecht ausgeschlossen.
Teilhabe ist ein zentraler Begriff im Sozialrecht, insbesondere im Sozialgesetzbuch IX und im Bundesteilhabegesetz. Der Begriff wird aus soziologischer Perspektive betrachtet, um gesellschaftliche Zugehörigkeit und Ungleichheit zu analysieren. Experten wie Peter Bartelheimer nennen spezifische Anforderungen an Teilhabe und betonen die Bedeutung von demokratischen Entscheidungsprozessen, um illegitime Ausschlüsse zu überwinden. Die Initiative an den Würstelständen trägt zu diesem Diskurs bei und fördert die gesellschaftliche Teilhabe.
Die Pressevertreter:innen sind eingeladen, die Aktion vor Ort zu begleiten und die Bedeutung dieser innovativen Wahlaktion hervorzuheben. Dieser Schritt könnte als Vorbild für zukünftige Initiativen dienen, die sich für die politische Teilhabe aller Bürger einsetzen.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung