Am 10. Oktober 2024 wird der Hauptbahnhof Wien sein zehnjähriges Bestehen feiern. Dieses Datum markiert nicht nur die Eröffnung des modernen Bahnhofs, sondern wirft auch einen Blick auf eine lange und bewegte Geschichte der Bahnhofskultur in der Stadt. Bereits 1841 wurde der erste Bahnhof an dieser Stelle, der Gloggnitzer Bahnhof, eröffnet. Wenige Jahre später folgte der Raaber Bahnhof. Diese beiden Kopfbahnhöfe prägten lange Zeit das Bild der Wiener Bahnhöfe.
Die zwei Bahnhöfe wurden schließlich ersetzt und umbenannt, wobei der Gloggnitzer Bahnhof zum Südbahnhof und der Raaber Bahnhof als Ostbahnhof bekannt wurde. Diese Bahnhöfe koexistierten bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Der nachfolgende Neubau, der zwischen 1955 und 1961 entstand, wurde erneut als Südbahnhof bezeichnet, was die Verbindung zur ursprünglichen Geschichte beibehielt.
Die Entstehung des neuen Hauptbahnhofs
In den frühen 2000er Jahren wurde eine umfassende Planung für die Umgestaltung des Südbahnhofs zum heutigen Hauptbahnhof in Angriff genommen. Ein wichtiger Schritt war die Unterzeichnung einer Absichtserklärung im Jahr 2003 zwischen Bund, Stadt Wien und ÖBB. Ziel war es, den Hauptbahnhof als Durchgangsbahnhof auszubauen und gleichzeitig einen neuen Stadtteil, die BahnhofCity, zu entwickeln.
Der komplette Umbau zog sich bis 2014 hin, als am 10. Oktober der Hauptbahnhof offiziell eingeweiht wurde. Zuvor, am 9. Dezember 2012, nahm man den oberirdischen Teil des Bahnhofs in Betrieb, was bereits einen ersten Nutzungsschritt präsentierte, auch wenn der vollwertige Betrieb erst Ende 2015 vollständig realisiert wurde.
Der Hauptbahnhof zählt heute zu einer der wichtigsten Verkehrsdrehscheiben in Österreich und Europa, mit über 1.084 Zügen, die täglich hier verkehren. Dies ergibt eine beeindruckende Zahl von rund 123.842 Ein- und Aussteigenden pro Tag, was den Bahnhof an die Spitze der österreichischen Verkehrsinfrastruktur katapultiert.
Die Bedeutung des Hauptbahnhofs Wien zeigt sich nicht nur in der hohen Nutzungsrate, sondern auch in den Verbindungen. Mit einer U-Bahn, drei Straßenbahnlinien und acht S-Bahnen ist der Hauptbahnhof ein zentraler Bestandteil des Wiener Verkehrsnetzes und bietet darüber hinaus eine Vielzahl von internationalen Zugverbindungen.
Die Geschichte des Bahnhofs zeigt eindrucksvoll, wie sich die Verkehrsinfrastruktur im Laufe der Jahre weiterentwickelt hat. Zahlreiche Planungen und Umgestaltungen waren nötig, um den Hauptbahnhof zu der modernen Transitstelle zu machen, die er heute ist. Ehrgeizige Projekte und städtische Visionen haben dazu beigetragen, diesen Knotenpunkt im Herzen Wiens zu schaffen, der sowohl für Einheimische als auch für Touristen von großer Bedeutung ist.
Die nächsten Jahre werden zeigen, welche Innovationsschritte der Hauptbahnhof Wien unternehmen wird, um seine Rolle als zentrale Verkehrsachse weiter auszubauen und zu festigen. Der Weg war lang, der Bahnhof hat sich jedoch als unverzichtbarer Bestandteil des öffentlichen Verkehrs in Wien etabliert.