Am Mittwoch hat der Wiener Gemeinderat eine wichtige Entscheidung getroffen: Die Finanzierung eines Jobtickets für Lehrkräfte wurde einstimmig beschlossen. Dies bedeutet, dass die Lehrerinnen und Lehrer in Wien ab 2024 und bis Ende 2025 kostenlosen Zugang zum gesamten öffentlichen Verkehrsnetz haben werden. Der Beschluss wurde von allen Parteien des Gemeinderates positiv aufgenommen und zeigt eine seltene Einigkeit in dieser Angelegenheit.
Bettina Emmerling von den Neos erklärte, dass in Zeiten des Fachkräftemangels Anreize wie dieses Jobticket essenziell sind, um im Bildungssektor ausreichend Personal zu gewinnen. Für die kommenden zwei Jahre sind insgesamt sechs Millionen Euro für dieses Projekt eingeplant, was rund 16.321 Lehrpersonen in Wien zugutekommt.
Reaktionen und Herausforderungen
Felix Stadler von den Grünen äußerte sich ebenfalls positiv über den Schritt, merkte jedoch an, dass es noch unklar sei, wie sehr das Ticket tatsächlich zur Verbesserung der Situation beiträgt. Auch Harald Zierfuß von der ÖVP betonte die Wichtigkeit der Wertschätzung für Lehrkräfte, wies jedoch darauf hin, dass dies allein nicht alle Herausforderungen an den Schulen beseitigt. Nicole Berger-Krotsch von der SPÖ zeigte sich erfreut über die hohe Anzahl an neuen Lehrerinnen und Lehrern, die im neuen Schuljahr in Wien starten.
Es gab jedoch auch Stimmen, die auf weiteren Verbesserungsbedarf hinwiesen. So wurde beklagt, dass die Vorteile des Jobtickets nicht nur den Lehrkräften zugutekommen sollten, sondern auch bei Klassenfahrten für die Schüler Erleichterungen bieten müssen. Stadler fordert hier eine Vereinfachung des aktuellen administrativen Prozesses, der die Beantragung der Unterstützung für Klassenfahrten betrifft. Derzeit müssen Lehrer umfangreiche Formulare ausfüllen, was als bürokratischer Aufwand kritisiert wird.
Trotz dieser Herausforderungen wurde der politische Wille zum Fortschritt im Bereich der Bildungsförderung klar demonstriert. Das Jobticket kann als erster Schritt in eine Richtung verstanden werden, die das Lehrpersonal weiter entlasten und die Attraktivität des Lehrerberufs erhöhen könnte. Gleichzeitig bleibt abzuwarten, ob diese Maßnahme tatsächlich die gewünschten Effekte bringt und was als Nächstes im Bereich Bildungspolitik folglich beschlossen wird.