Die Stadt Wien hat ein neues Förderprogramm ins Leben gerufen, das speziell für Lehrbetriebe gedacht ist, die in klimafreundlichen Berufen ausbilden. Während einer Veranstaltung im Rathaus, die dem Fest der Wiener Lehrausbildung gewidmet war, wurde der Startschuss für die nächste Phase dieses Programms gegeben. Ziel ist es, die Anzahl an Lehrlingen in diesen wichtigen, umweltfreundlichen Berufen zu erhöhen und somit einen Beitrag zur angestrebten Klimaneutralität Wiens bis 2040 zu leisten.
Bereits seit Jahren verfolgt die Stadt Wien ehrgeizige Klimaziele. Ein zentrales Element dieser Bemühungen ist das Wiener Klimaschutzgesetz, das für 2024 erwartet wird. Um die lokalen Betriebe zu unterstützen und die Ausbildung junger Menschen im Bereich des Klimaschutzes zu fördern, wurde das neue Programm ins Leben gerufen, das es den Unternehmen ermöglicht, finanzielle Unterstützung zu erhalten, wenn sie neue Lehrlinge einstellen.
Details zum Programm
In der ersten Phase des Projekts konnten wienerische Betriebe, die Lehrlinge im ersten oder zweiten Jahr in klimarelevanten Berufen aufnehmen, Fördermittel beantragen. Der Waff, ein Fonds der Stadt Wien, stellte dafür monatlich 1.100 Euro für Lehrlinge im ersten Lehrjahr und 1.500 Euro für solche im zweiten Jahr zur Verfügung. Diese Beträge konnten über einen Zeitraum von bis zu neun Monaten (für das erste Jahr) und zehn Monaten (für das zweite Jahr) bezogen werden. Aufgrund des positiven Feedbacks wurde nun eine Fortsetzung des Programms angekündigt, die einige Anpassungen aufweist.
Josef Baumgartner, Mediensprecher des Waff, betonte die Wichtigkeit eines gemeinsamen Memorandums, das alle Beteiligten zur Unterstützung der klimaorientierten Lehrberufe verpflichtet. Dazu gehören auch die Sozialpartner, die zusammen mit dem Waff ein spezifisches Lehrstellenmonitoring entwickeln wollen, um die Anstrengungen zur Erhöhung der Lehrstellensituation in klimarelevanten Berufen zu unterstützen.
Für das kommende Jahr sollen bis zu 41 verschiedene klimarelevante Berufe von dem Programm profitieren. Ein Betrieb kann bis zu 9.900 Euro für jeden Lehrling im ersten Lehrjahr und bis zu 15.000 Euro für Lehrlinge im zweiten Jahr erhalten. Darüber hinaus wird ein zusätzlicher Anreiz von 1.000 Euro geboten, wenn eine Frau als Lehrling eingestellt wird, um den aktuellen Frauenanteil in diesen Berufen, der bei 38 Prozent liegt, zu erhöhen. Zu den geförderten Berufen zählen unter anderem Holztechnik, Mechatronik und Zimmerei.
Seit dem 1. September haben bereits 196 Betriebe Förderungen für insgesamt 318 neu aufgenommene Lehrlinge beantragt. Im Jahr 2023/24 stehen dem Waff dafür rund 5,4 Millionen Euro zur Verfügung, um die klimafreundlichen Ausbildungsinitiativen weiter voranzutreiben.
Politische Entscheidungsträger wie Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke unterstrichen die Bedeutung dieser Initiative nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für die wirtschaftliche Zukunft der Stadt. "Die Wiener Klima-Lehrausbildungsinitiative ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie man durch gemeinsame Anstrengungen in der Berufsbildung sowohl klimapolitische Herausforderungen bewältigen als auch den Arbeitsmarkt positiv beeinflussen kann," sagte Hanke während der Veranstaltung. Auch die Ehrung von 37 Lehrbetrieben mit dem Qualitätssiegel "Top-Lehrbetrieb" während des Fests war ein Highlight der Veranstaltung.
Für weitere Informationen rund um das Förderprogramm können Interessierte die Webseite des Waff besuchen, wo alle Details zur Anmeldung und zu den Bedingungen zu finden sind.
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