Im Herzen Wiens gestalten die Bewohner aktiv die Zukunft ihres Bezirks. Durch das Wiedner Mitmach-Budget haben sämtliche Bewohner die Möglichkeit, ihre Wünsche und Ideen einzubringen, um Veränderungen auf der Wieden zu bewirken. Dieses partizipative Bürgerprojekt, das seit 2022 besteht, ermöglicht es den Menschen nicht nur, ihre Anliegen zu formulieren, sondern auch, über die Verwendung von Haushaltsgeldern des Bezirks Einfluss zu nehmen.
Jedes Jahr im Herbst findet eine Reihe persönlicher Treffen sowie Online-Diskussionen statt, bei denen die Einwohner ihre Vorschläge einbringen können. Diese Ideen werden anschließend auf ihre Realisierbarkeit überprüft. Im Vorjahr gab es bereits einen regen Austausch, wobei fast 70 Vorschläge eingereicht wurden. Diese fanden finanzielle Unterstützung – insgesamt wurden rund vier Millionen Euro in die Umsetzung investiert, darunter auch das Projekt zur Umgestaltung des Rubensparks, das im Juni abgeschlossen wurde.
Neue Ideen für die Zukunft
Im letzten Monat haben die Bürger erneut fleißig ihre Ideen für das Jahr 2025 formuliert. Die Vorschläge lassen sich in mehrere Kategorien einteilen: Mobilität und Verkehrssicherheit, Parks und Begrünung, Nachbarschaft, Bildung und sozialer Zusammenhalt sowie Kultur. Ein bemerkenswerter Wunsch betrifft den Mozartplatz, wo die Wiedner Agendagruppe „Raum-Fair-Teilen“ die Idee vorantreibt, diesen Platz autofrei zu gestalten.
Ein weiterer Aspekt der Verbesserung ist die Umwandlung des Platzes in eine einladende Oase. Das zunächst erkannte Problem: Die Hitze, die an heißen Tagen den Platz zur ungemütlichen „Hitzeinsel“ macht. Die Agendagruppe hat Vorschläge zur Bepflanzung mit Grünflächen und Blumenbeeten sowie zur Installation eines Trinkbrunnens zur Erfrischung der Passanten eingereicht. Lust auf einen längeren Aufenthalt soll durch das Aufstellen von Bänken und Tischen geweckt werden.
Besonders interessant wird die folgende Sitzung des Petitionsausschusses am Freitag, den 8. November: Hier wird die eingereichte Petition „Mozartplatz wird autofrei“ diskutiert. Dafür benötigte die Gruppe rund 500 Unterschriften, gesammelt in Zusammenarbeit mit dem Verein „geht-doch.wien“. Christine Schleifer-Tippl, Petitionswerberin und Stellvertreterin der Agendagruppe, blickt positiv in die Zukunft: „Die Hitzeinsel soll durch Begrünung zu einer Ruheoase werden“, erklärt sie.
Vielfältige Vorschläge zur Verbesserung
Andere eingereichte Vorschläge reichen von der Forderung nach einem Stopp des Durchzugsverkehrs in der Rainergasse bis hin zur Schaffung einer Hundezone im Elisabethviertel. Auch ein Kletter-Spielplatz mit verbesserten Klettergriffen am Brahmsplatz wird gefordert, sowie der Wunsch nach einer Babyschaukel. All diese Ideen könnten dazu beitragen, die Lebensqualität auf der Wieden weiter zu steigern.
Der nächste Schritt besteht nun darin, die eingegangenen Ideen an die zuständigen Stadtstellen weiterzuleiten. Diese werden dann auf ihre Umsetzbarkeit geprüft. Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SPÖ) zeigt sich engagiert und verspricht: „Wir gehen jedem Vorschlag nach.“ Die Ideengeber können bis zum Jahresende mit einer Rückmeldung zu ihren Vorschlägen rechnen. Immer mehr Menschen interessieren sich für die Mitgestaltung ihres Bezirks und tragen dazu bei, die Wieden noch lebenswerter zu machen.
Die Einreichungen zeigen die Vielfalt der Interessen und Bedürfnisse der Bewohner. Ob Umgestaltung, Verkehrssicherheit oder Freizeitgestaltung – das Wiedner Mitmach-Budget ist ein wertvolles Instrument, das den Bürgern eine Stimme gibt und den Bezirksalltag aktiv mitgestaltet. Für weiterführende Informationen können interessierte Bürger die Details über die Angebote und Möglichkeiten noch einmal auf der Webseite nachlesen. Die Begeisterung der Bürger für ihr Umfeld könnte nicht deutlicher sein und lässt auf ein engagiertes Jahr 2025 hoffen, in dem ihre Ideen in die Realität umgesetzt werden.