Im Wiener Funkhaus in Wieden, bekannt als ehemaliger Standort des ORF-Senders Ö1, steht eine spannende Neuerung an. Ab Oktober werden dort 73 Ateliers für Künstlerinnen und Künstler eingerichtet, um einen kreativen Raum in einem weitgehend leeren Gebäude zu schaffen.
Das Projekt wird vom 2021 gegründeten Verein „Never At Home“ umgesetzt, dessen Ziel es ist, Leerstände kunstvoll zu beleben. Projektmanagerin Vera Grillmaier erläutert, dass dies der vierte Standort des Vereins ist und dieser besonders wegen seiner Bekanntheit interessante Möglichkeiten bietet. Die Ateliers werden sich im ersten und zweiten Stock des Funkhauses befinden, wo früher die Räume von Ö1 und Radio Wien untergebracht waren.
Innovative Raumgestaltung
Diese neuen Arbeitsplätze variieren in Größe zwischen 10 und 30 Quadratmetern und sollen jungen Kreativen für nur 15 Euro pro Quadratmeter und Monat zur Verfügung stehen. Der Verein „Never At Home“ arbeitet dabei mit der Firma Rhomberg, dem neuen Eigentümer der denkmalgeschützten Immobilie, zusammen, um die Betriebskosten zu decken. Laut Grillmaier fallen für den Verein keine Mieten an, was den Zugang für Künstler erleichtert.
Derzeit gibt es bereits Begehungen für Interessierte, die in den kommenden Monaten im Funkhaus kreativ werden möchten. Der Platz wird da sein für rund 100 Künstlerinnen und Künstler, da einige Ateliers geteilt werden können. Die ersten Mieter werden noch im Oktober erwartet. Grillmaier betont die Offenheit bei der Auswahl der Kunstschaffenden, die aus verschiedenen Disziplinen stammen können. Ein wesentliches Merkmal ist, dass die Mieter die Ateliers nach ihren Vorstellungen gestalten können, was zusätzliche kreative Freiräume schafft.
Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten
Zusätzlich zu den Kunstateliers wird das Funkhaus auch Musikproberäume anbieten, die von der Schallisolierung der ehemaligen Radiostudios profitieren. Eine Keramikwerkstatt wird in einer der leerstehenden Garagen eingerichtet, während Communityräume für den Austausch unter den Künstlern geplant sind. Es besteht auch der Plan, in der ehemaligen Kantine des Funkhauses ein Pop-up-Gastroprojekt zu eröffnen, was weitere Begegnungsmöglichkeiten innerhalb der künstlerischen Gemeinschaft fördern soll.
Für alle, die Interesse an einer Besichtigung des Funkhauses haben, plant „Never At Home“ ein „Open House“-Event Anfang November. Hierbei bekommen Besucher die Gelegenheit, den arbeitenden Künstlern über die Schulter zu schauen sowie an Workshops und Ausstellungen teilzunehmen. Details zur zukünftigen Entwicklung des Funkhauses durch das Bauunternehmen Rhomberg sind jedoch noch nicht bekannt.
Ein spannender Mix aus Kunst, Kreativität und Gemeinschaft wird in den kommenden Monaten im Funkhaus zu erleben sein, und die Vorfreude auf diese innovative Nutzung des Geländes ist bereits jetzt spürbar.