Ein neuer Bericht des Wiener Stadtrechnungshofs (StRH) hat die Bettenkapazitäten in den Spitälern des Wiener Gesundheitsverbunds (WIGEV) unter die Lupe genommen. Die Resultate sind alarmierend: Die Zahl der gesperrten Betten ist zwischen 2018 und Ende 2022 stark angestiegen. Kritiker, insbesondere aus der oppositionellen Politik, äußern sich besorgt über diese Entwicklungen und deren potenzielle Auswirkungen auf die Patientenversorgung.
Im Rahmen des Berichts wird aufgezeigt, dass die Gesamtzahl der vollstationären Betten von 7.589 im Jahr 2018 auf 7.381 im Jahr 2022 zurückgegangen ist - eine Reduktion von 2,7 Prozent. Gleichzeitig hat die Anzahl der gesperrten Betten zugenommen,, was vor allem auf personelle Engpässe im Pflegebereich zurückzuführen ist. Während 2018 noch 762 Bettensperren verzeichnet wurden, stieg diese Zahl bis Ende 2022 auf 1.319.
Die Hintergründe der Bettensperren
Die Gründe für Bettensperren sind vielfältig und reichen von baulichen Maßnahmen über Wartungen bis hin zu medizinischen und personellen Problemen. Besonders auffällig ist, dass der Anteil der gesperrten Betten aufgrund personeller Engpässe von 10 Prozent im Jahr 2018 auf etwa 18 Prozent im Jahr 2022 angestiegen ist. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Patienten länger auf adäquate Unterbringungen warten müssen.
Ein besonders besorgniserregender Aspekt ist auch der Anstieg der sogenannten Gangbettenfälle, bei denen Patienten in Überbelagsbetten außerhalb regulärer Zimmer untergebracht werden. Die Zahl der Patienten, die mehr als 12 Stunden warten mussten, stieg von 1.259 auf 2.136, während die Fälle mit Aufenthalten von über 24 Stunden von 168 auf 820 anstiegen. Diese Veränderungen resultieren aus einer ständigen Überlastung der vorhandenen Bettenkapazitäten.
Die Unfallchirurgische Abteilung der Klinik Ottakring sowie die Abteilung für Orthopädie und Traumatologie der Klinik Donaustadt verzeichneten über 90 Prozent der Gangbettenfälle. Der Stadtrechnungshof sieht hier dringenden Handlungsbedarf und hat dem WIGEV geraten, effektive Lösungen zu entwickeln, um die bestehende Problematik zu adressieren.
Die Position des WIGEV
Der Wiener Gesundheitsverbund hat in seiner Antwort auf den Bericht betont, dass die Herausforderungen während der Pandemie die Situation weiter verschärft haben. Michael Binder, der ärztliche Direktor des WIGEV, wies darauf hin, dass trotz der hohen Auslastung neue Patienten aufgenommen werden mussten. Dazu kommen viele ältere Menschen, die aufgrund von anderen Erkrankungen nicht einfach entlassen werden können.
In der aktuellen Pressemitteilung des WIGEV wurde außerdem darauf hingewiesen, dass sich die Lage in den Kliniken seit den Pandemiejahren verbessert hat. Aktuell seien 1.129 Betten frei, was auf eine Entspannung der Situation hindeutet. Die Personalsituation wird ebenfalls als besser eingeschätzt im Vergleich zu den Hochzeiten der Corona-Pandemie.
Die Opposition hat den Bericht jedoch als Beleg für "unhaltbare Zustände" gewertet. FPÖ-Chef Dominik Nepp beschreibt die Situation und die steigende Zahl unbesetzter Stellen als alarmierend. Er fordert vom Gesundheitsstadtrat Peter Hacker Konsequenzen. Auch die ÖVP kritisiert Fehlplanungen und spricht von gewachsenem Personalmangel in vielen Abteilungen, was sich in einem Anstieg der Überlastungsanzeigen von 13 im Jahr 2016 auf 117 im Jahr 2022 widerspiegeln soll.
Weitere Themen und Entwicklungen werden intensiv diskutiert, während sich die Verantwortlichen unter Druck sehen, schnelle und nachhaltige Lösungen zu finden. In einem dynamischen Gesundheitsumfeld ist es entscheidend, nicht nur auf Krisen zu reagieren, sondern auch proaktive Maßnahmen zur Verbesserung der Patientensituation in den Wiener Kliniken zu etablieren. Für Weiterführendes zu dieser Problematik bietet der Bericht auf www.meinbezirk.at umfassende Informationen.
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