Am 19. September 2024 fand im Bundesblindeninstitut (BBI) in Wien ein besonderes Ereignis statt, das den Europäischen Tag der Sprachen zelebrierte. Zwischen 11:00 und 11:30 Uhr wurde unter dem Titel „Sprachen für den Frieden: Federn, Salz und Tropfen“ ein Workshop veranstaltet, der im Rahmen des ERASMUS+ Projekts LeMOON stattfand. An dieser Veranstaltung nahmen Lehrkräfte des BBI, Studierende sowie Gäste vom Institut français d’Autriche und dem Yunus Emre Institut teil.
In den letzten beiden Jahren hat das LeMOON Projektteam bereits die Vielfalt der Sprachen in Europa gefeiert. In diesem Jahr lag der Fokus auf einem nachhaltigen Entwicklungsansatz für die Kommunikation innerhalb eines mehrsprachigen und inklusiven Rahmens. Die Teilnehmer beschäftigten sich mit Metaphern, um die wachsenden Probleme wie Hate Speech und Cybermobbing zu thematisieren und den Umgang mit diesen Herausforderungen zu verbessern.
Thema und Ziel des Workshops
Im Mittelpunkt des Workshops stand die Frage, wie Sprachen die Praxis des Friedens unterstützen können. Dazu wurden kreative Übungen vorgestellt, die symbolische Elemente aus der Sprache wie „Feder“, „Salz“ und „Tropfen“ aufgriffen. Ziel war es, den Teilnehmenden zu zeigen, wie sie ihre Kommunikation durch gezielte Wortwahl beeinflussen können, um Konflikte zu vermeiden und einen respektvolleren Umgang zu fördern.
Die symbolische Bedeutung der verwendeten Metaphern wurde während des Workshops praktisch erprobt. So lernten die Teilnehmer, wie “Federn” eine sanfte und empatische Kommunikation ermöglichen, während „Salz“ hilft, Aussagen zu verfeinern und ihnen mehr Gewicht zu verleihen. „Tropfen“ symbolisieren in diesem Kontext nachdenkliches Sprechen, bevor Worte ausgesprochen werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Diese Techniken sollten nicht nur in alltäglichen Gesprächen, sondern auch im digitalen Raum eingesetzt werden, wo oft Konflikte entstehen.
Ein besonderes Augenmerk galt den unterschiedlichen sprachlichen Traditionen, in denen diese Symbole vorkommen. Im Rahmen des Workshops wurden Sprichwörter und Zitate gesammelt, die „Feder“, „Salz“ und „Tropfen“ in verschiedenen Sprachen thematisieren und so ein Gefühl von linguistischer Gastfreundschaft erzeugen, ohne die Authentizität der einzelnen Sprachen zu verlieren.
Die Teilnehmer konnten diese Zitate übersetzen und mit Tastübungen in Braille kombinieren, um den inklusiven Aspekt des Workshops zu verstärken. Insbesondere für sehbehinderte Teilnehmer war dies eine wertvolle Erfahrung, die nicht nur die Kommunikation, sondern auch das Verständnis für die vielfältigen Ausdrucksweisen in verschiedenen Kulturen förderte.
Ein weiterer Höhepunkt war die Verwendung der Wienerschnitte, die aus verschiedenen kulinarischen Traditionen stammten. Dies ermöglichte es den Teilnehmern, verschiedene Kulturen und deren Wertschätzung für Sprache und Kommunikation zu erfassen. Die gesammelten Zitate und Sprichwörter wurden auf einem SprachenWeb-Poster zusammengefasst und digital geteilt, um die Friedenspraxis in der Kommunikation zu fördern.
Die Veranstaltung fand nicht nur großen Anklang bei den Teilnehmenden, sondern legte auch Grundsteine für zukünftige Workshops. Bei diesen sollen die erprobten Ansätze weiter vertieft und die Lerninhalte weitervermittelt werden. Teilnehmer wie Honoré de Balzac und seine Worte über Eifersucht sowie Zitate von Friedensreich Hundertwasser verdeutlichten die Kraft der Worte und deren Einfluss auf unsere Kommunikation.
Der Workshop war somit eine gelungene Initiative, die sowohl die sprachliche Vielfalt als auch den friedlichen Dialog feierte. Ein Dank gilt den Gästen vom Institut français d’Autriche und dem Yunus Emre Institut für ihre wertvollen Beiträge. Die gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse werden auch in zukünftige Workshops miteinbezogen, um eine nachhaltige Friedenskultur in der Kommunikation zu fördern. Für weiterführende Informationen zu diesem vielfältigen Projekt können Interessierte mehr darüber in einem Artikel auf meinbezirk.at nachlesen.