In Wien Währing wird aus dem ehemaligen Orthopädischen Krankenhaus Gersthof ein moderner Schulcampus. Das Projekt, das seit 2022 in Arbeit ist, hat für viel Aufregung gesorgt, insbesondere wegen der anhaltenden Bauverzögerungen und den damit verbundenen Baumfällungen, die in der Bevölkerung Unmut hervorriefen. Ursprünglich war geplant, die Bauarbeiten diesen Sommer abzuschließen, doch die Fertigstellung hat sich verzögert.
Die Sprecherin der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), Natalie Weiß, äußerte, dass bereits wesentliche Fortschritte erzielt wurden. Der Großteil der Funktionssanierung des Hauptgebäudes ist abgeschlossen, während aktuell der Innenausbau des Verwaltungsgebäudes durchgeführt wird. Auch der Rohbau der neu errichteten Sportpavillons ist fertig, und die Arbeiten im Inneren haben bereits begonnen. Um die neuen Stiegenhäuser des Hauptgebäudes zu integrieren, war ein Zubau notwendig.
Bäume und ihre Rolle im Bauprojekt
Ein wichtiges Thema des Projektes sind die zahlreichen Baumfällungen: Insgesamt mussten 59 Bäume weichen, was auf Widerstand in der Bevölkerung stieß. Für die gefällten Bäume wurden jedoch 300 Ersatzpflanzungen angeordnet, wovon 60 auf dem Areal selbst durchgeführt werden. Laut Weiß mussten einige der Bäume aufgrund ihrer morsch gewordenen Struktur entfernt werden, um die Sicherheit der zukünftigen Nutzer, vor allem der Kinder, zu gewährleisten. Anstelle von Bäumen zahlte die BIG eine Ausgleichsabgabe von jeweils 1.090 Euro für die nicht gepflanzten Bäume, was für weiteren Unmut sorgte.
Das Bauprojekt zielt darauf ab, Platz für 600 Kinder und 60 Lehrer zu schaffen, wobei 23 Stammklassen sowie verschiedene Sonderunterrichtsräume eingeplant sind. Der Schulcampus wird voraussichtlich bis Ende des Jahres fertiggestellt, wobei das Hauptgebäude bis Februar 2025 als Ausweichquartier für das Bundesgymnasium Klostergasse genutzt werden soll. Die Fertigstellung der neuen Turnhalle ist für Ende März 2025 angepeilt.
Behördliche Genehmigungen und Herausforderungen
Thomas Krause vom Magistratischen Bezirksamt 9/17 bestätigte, dass die BIG die erforderlichen Genehmigungen für die Baumfällungen erhalten hat. Die Herausforderung bestand darin, dass auf dem Gelände nicht genug Platz für zusätzliche Baumpflanzungen vorhanden war. Die Ersatzpflanzungen müssen bis zum Frühjahr 2025 abgeschlossen sein.
Die Umwandlung des historischen Gebäudes des ehemaligen Krankenhauses in eine moderne Schulbildungsstätte ist ein spannendes Unterfangen. Der Denkmalschutz wurde dabei ebenfalls in den Planungsprozess einbezogen, wobei laut Weiß keine nennenswerten Komplikationen während der Umsetzung aufgetreten sind. Die Entwicklung, die sowohl alte als auch neue Elemente vereint, verdeutlicht den wachsenden Bedarf an Schulplätzen in der Region und die Bemühungen, historische Gebäude sinnvoll weiterzuverwenden.
