
Am 8. April 2025 hat WienTourismus die Fortsetzung der „Visitor Economy Strategie“ (VES) mit dem Titel „Optimum Tourism“ bekannt gegeben. Diese Initiative zielt darauf ab, ein ausgewogenes Wachstum zwischen den Bedürfnissen der Einheimischen und der Gäste zu fördern. Ein zentraler Aspekt der Strategie ist die Optimierung der Tourismusakzeptanz sowie der Gästezufriedenheit. Laut einer Umfrage unter mehr als 3.600 Einheimischen äußern 90% eine positive Einstellung gegenüber dem Tourismus in der Stadt, während 90% der 2.500 befragten Gäste bereit sind, Wien weiterzuempfehlen. Solche Zahlen unterstreichen das Potenzial für weiteres Wachstum in der Stadt.
Im Jahr 2024 verzeichnete Wien acht Millionen Nächtigungsbesuche, was zu fast 19 Millionen Nächtigungen führte. Ein Drittel der Strategie steht im Zeichen der „Wunschgäste“, die als Freizeit-, Geschäfts- und Luxusreisende mit hoher Kaufkraft definiert werden. Ein weiteres Ziel besteht darin, dass ein Zehntel der Nächtigungen aus dem Meetingbereich stammt. Im Jahr 2023 gab es bereits 1,6 Millionen tagungsbezogene Übernachtungen, was 9% der Gesamtnächtigungen ausmachte.
Nachhaltigkeit und Zusammenarbeit
Ein bedeutender Schritt in der Entwicklung der Visitor Economy ist Wiens Mitgliedschaft im „UN Tourism International Network of Sustainable Tourism Observatories“ (INSTO). Dieses Netzwerk fokussiert sich auf die Förderung wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit im Tourismus. WienTourismus wird in diesem Zusammenhang eng mit der Stadtverwaltung sowie der Wissenschaft und Forschung zusammenarbeiten, um das „Sustainable Destination Observatory“ zu entwickeln. Hierbei sollen Indikatoren zur Messung des Fortschritts in elf Themenbereichen, darunter Tourismusakzeptanz und Klimaschutz, definiert werden.
Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Governance-Aspekten. Es wurden bereits strengere Regelungen für den Straßenverkauf und die Kurzzeitvermietung eingeführt, um verantwortungsvolles Wachstum zu garantieren. Aktionsprogramme sind in Planung, um Flexibilität im Destinationsmanagement zu ermöglichen und den Anforderungen der Besucher wirtschaftlich gerecht zu werden.
Veränderungen im Destinationsmanagement
Die Entwicklungen in Wien spiegeln sich in einem breiteren Trend im Tourismus wider, der durch die steigende Relevanz der Besucherwirtschaft geprägt ist. Diese neue Perspektive verknüpft sich mit den aktuellen Veränderungen im Destinationsmanagement auf globaler und regionaler Ebene. In England beispielsweise wird das sich wandelnde Modell des Destinationsmanagements untersucht, welches neue Konzepte der lokalen Steuerung und komplexe wirtschaftliche Faktoren berücksichtigt. Diese Entwicklungen rufen nach weiteren Untersuchungen, um die Vorteile der Besucherwirtschaft optimal zu realisieren und den Herausforderungen des Marktes gerecht zu werden.
Die Visitor Economy Strategie sowie die begleitenden Entstehungsprozesse sind auf der offiziellen Website von WienTourismus unter optimum.wien.info einsehbar. Der Ansatz von WienTourismus zeigt, dass verantwortungsvolles Wachstum und lokale Akzeptanz im Tourismus unverzichtbar sind, um die Stadt als attraktives Reiseziel für zukünftige Generationen zu sichern.
Weitere Informationen zu diesen Entwicklungen und dem sich verändernden Destinationsmanagement können auf die Studien von Academia und der DHBW Ravensburg abgerufen werden.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung