Wien-Simmering

Von Liebe und Erinnerung: Der besondere Tierfriedhof in Wien

Auf dem Tierfriedhof in Wien zeigen Trauernde außergewöhnliche Hingabe, während sie ihre geliebten Vierbeiner mit persönlichen Grabstätten und neuen Naturgräbern in liebevoller Erinnerung halten!

Im Wiener Raum gibt es einen besonderen Ort, an dem die innige Verbindung zwischen Mensch und Tier selbst über den Tod hinaus bewahrt wird. Renate Niklas, die Geschäftsführerin der Friedhöfe Wien, erklärt: „Alles, was die Menschen hier bereit sind zu geben, wird nicht aus gesellschaftlichen Erwartungen gemacht, sondern aus der Liebe zum Tier.“ Diese Aussage spiegelt sich in den Grabstätten wider, die von schlichten Wiesen mit Holzschildern bis hin zu beeindruckenden steinernen Mausoleen reichen. Viele der Gräber sind liebevoll mit Spielzeugen, bunten Windrädern und Blumen dekoriert, während andere persönliche Bilder der geliebten Vierbeiner zeigen.

Aktuell sind 750 Grabstätten am Tierfriedhof belegt. Jährlich finden hier durchschnittlich 135 Bestattungen statt. Neben der klassischen Bestattung im Sarg oder in der Urne ist seit kurzem auch eine innovative Bestattungsart im Angebot: das Naturgrab. Diese umweltfreundliche Bestattung bietet die Möglichkeit, die Asche des verstorbenen Tieres in der Natur beizusetzen. Laut Niklas hat diese Methode nicht nur eine ansprechende optische Wirkung, sondern unterstützt auch die Biodiversität, indem sie Rückzugsorte für Insekten schafft. Hinterbliebene können zusätzlich den Namen des verstorbenen Tieres auf einem Granitblock verewigen, was den emotionalen Wert noch verstärkt.

Gemeinsam in der Ruhestätte

Neben den traditionellen Bestattungsmöglichkeiten bietet der Tierfriedhof auch eine spezielle Kategorie: die „Mensch-Tier-Gräber“. Diese Grabstätte ist von einer Hecke umgeben und ermöglicht es Menschen, zusammen mit ihren tierischen Begleitern beigesetzt zu werden. Unabhängig davon, wer zuerst verstirbt, ist es wichtig, dass die Beisetzung so geregelt ist, dass auch das Tier nach dem Tod des Besitzers in die Ruhestätte gelangt. Im Gegensatz zu den normalen Bestattungen am Tierfriedhof ist hierfür eine Kremierung Voraussetzung. Das große Interesse an diesen Grabstätten zeigt sich in der hohen Anzahl der bereits reservierten „Familiengräber“.

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Bezüglich der Grabpflege wird deutlich, wie tief die Bindung zwischen den Besitzern und ihren Tieren ist. Viele Besitzer sorgen vor, damit das Tiergrab im Falle ihres eigenen Todes weiterhin betreut wird. Ein Beispiel dafür ist der Fall eines Tieres namens "Rocky", dessen Grab nun schon seit zwei Jahren allein steht. „Es sitzt mittlerweile seit zwei Jahren niemand mehr hier“, erzählt Niklas. Diese Geschichten verdeutlichen, dass die Liebe zu einem Haustier auch über den Tod hinaus bestehen bleibt, und dass der Tierfriedhof ein ganz besonderer Ort ist, an dem die Erinnerungen an geliebte vierbeinige Freunde in Würde bewahrt werden.

Diese noblen Gesten unterstreichen, dass es für viele Tierbesitzer keine Kosten scheut, um ihrem treuen Begleiter die letzte Ehre zu erweisen. Renate Niklas fasst zusammen, dass es keinen typischen Kunden gibt; „Es sind unterschiedliche Altersklassen, Kulturen und Geschlechter hier, was sie eint, ist die Liebe zum Tier.“ Dies macht den Tierfriedhof nicht nur zu einem Ort des Gedenkens, sondern auch zu einem Treffpunkt unterschiedlichster Menschen, die den Verlust ihrer tierischen Gefährten teilen und gemeinsam verarbeiten.


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Quelle
kurier.at

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