Der Tierfriedhof Simmering in Wien, der seit 2011 Haustieren einen wahrlich letzten Ruheplatz bietet, setzt neue Maßstäbe im Bereich der tierischen Bestattungen. Bereits 2018 wurden die Mensch-Tier-Gräber eingeführt, und nun folgt eine weitere aufregende Neuerung: die Einführung von Naturgräbern für unsere geliebten vierbeinigen Freunde.
Die Nachricht kommt zu einem Zeitpunkt, als immer mehr Menschen nach umweltfreundlicheren Optionen suchen, auch wenn es um die Beisetzung eines geliebten Haustieres geht. In den Naturgräbern, die ab sofort zur Verfügung stehen, können Tierbesitzer ihre verstorbenen Tiere in einer ruhigen und naturnahen Umgebung zur letzten Ruhe betten. Diese Gräber sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sie bieten auch eine nachhaltige Option ohne Grabeinfassungen oder aufwendige Dekoration.
Eine neue Art der Beisetzung
Renate Niklas, die Geschäftsführerin des Tierfriedhofs, betont die Wichtigkeit dieser naturnahen Beisetzungsform als Teil der „Gemeinsam.SORGSAM.-Initiative“. Diese Initiative zielt darauf ab, die Wertschätzung für die Umwelt in den Beisetzungspraktiken zu reflektieren. Mit der Möglichkeit, Haustiere in liebevoll bepflanzten Naturgräbern zu bestatten, wird den Tierhaltern eine würdevolle Ruhestätte angeboten, die zusätzlich in den Kreislauf der Natur eingebunden ist.
Die neuen Anlagen bieten Platz für insgesamt 113 Gräber, mit der Kapazität, bis zu 226 Tiere zu beisetzen. Bepflanzt wurden sie von der Gärtnerei Friedhöfe Wien, wodurch eine harmonische und friedliche Umgebung geschaffen wird. Diese gleichzeitige Rückkehr zur Natur zeigt, wie Bestattungsrituale sich weiterentwickeln und auf die Bedürfnisse und Wünsche der Gesellschaft eingehen.
„Die neuen Naturgräber am Tierfriedhof Wien sind ein Musterbeispiel für eine umweltbewusste und respektvolle Bestattungskultur“, lobt auch der Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke von der SPÖ. In seiner Funktion als Stadtrat für die Wiener Stadtwerke, zu denen auch die Friedhöfe Wien gehören, freut er sich über die Implementierung solcher zukunftsorientierten Bestattungspraktiken.
Die Initiative zur Schaffung von Naturgräbern spiegelt nicht nur eine außergewöhnliche Form der Trauerbewältigung wider, sondern diese Bestattungsform könnte auch in anderen Einrichtungen und Gemeinschaften Anklang finden. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, um sicherzustellen, dass alle Lebewesen – selbst nach ihrem Tod – mit einem hohen Maß an Respekt und Wertschätzung behandelt werden.
Zudem hat der Zentralfriedhof in Wien seit Herbst 2022 ähnliche Angebote im Bereich der Naturbestattung, so dass auch dort verstorbene Tiere in einem geeigneten Rahmen beigesetzt werden können. Dort müssen ausschließlich vollständig abbaubare Materialien verwendet werden, was den Ansatz der Nachhaltigkeit weiter verstärkt.
Die Einführung der Naturgräber am Tierfriedhof Simmering ist ein zeitgemäßer Schritt, der sowohl unsere Verantwortung für die Umwelt als auch die emotionale Verbundenheit mit unseren Haustieren berücksichtigt. Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Neuerung ist die Möglichkeit, persönliche Inschriften auf Gedenktafeln an einem Granitblock anzubringen – eine Geste des Gedenkens, die für viele Tierhalter von großer Bedeutung ist. Diese innovativen Grabformen zeigen, dass Bestattungen sowohl respektvoll als auch im Einklang mit der Natur erfolgen können.