Die jüngsten Wahlergebnisse in Österreich zeigen markante Verschiebungen in der politischen Landschaft. Insbesondere die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) verzeichnete massive Zugewinne in vielen Gemeinden, während die Volkspartei (ÖVP) herbe Verluste einstecken musste.
In 2.112 von 2.115 Gemeinden konnte die FPÖ ihre Stimmenanzahl steigern, davon war sie in 980 Gemeinden die stärkste Kraft. Ihr deutschlandweiter Stimmenanteil lag bei 28,8 Prozent. Während die FPÖ in zahlreichen Regionen dominierte, verlor die ÖVP in allen Gemeinden Stimmen: Ihr Ergebnis fiel auf nur 26,3 Prozent, was einen Rückgang um 11,2 Prozentpunkte bedeutet. Unsere Analyse zeigt klar, wer die großen Gewinner und Verlierer dieser Wahl waren.
Die wichtigsten Erfolge der FPÖ
Besonders bemerkenswert sind die fünf Gemeinden, in denen die FPÖ die höchste Stimmenanzahl erlangte:
- Spiss (Tirol): 66,67 Prozent (+48,67 Prozentpunkte)
- Stall (Kärnten): 62,82 Prozent (+25,18 Prozentpunkte)
- Deutsch-Griffen (Kärnten): 61,39 Prozent (+12,5 Prozentpunkte)
- Gerlosberg (Tirol): 58,24 Prozent (+40,41 Prozentpunkte)
- Rangersdorf (Kärnten): 57,73 Prozent (+24,57 Prozentpunkte)
In der Gemeinde Spiss sah die FPÖ den größten Zuwachs und sicherte sich die Stimmenmehrheit mit einem Plus von fast 50 Prozentpunkten.
Im Gegensatz dazu verzeichneten einige Gemeinden keine Stimme für die FPÖ. Allen voran Gramais in Tirol, wo die FPÖ mit 0 Prozent Unterstützung das schwächste Ergebnis aller Bezirke einfährt. Auch in Damüls (Vorarlberg) und Jungholz (Tirol) konnte die Partei nur einen Bruchteil der Stimmen gewinnen.
Was die SPÖ betrifft, stagnierte sie bei 21,1 Prozent, konnte aber in 839 Städten Stimmen gewinnen. Allerdings zogen sie in 1.269 Gemeinden den Kürzeren. Der einzige Lichtblick war Tschanigraben, wo sie 60,98 Prozent der Stimmen ergatterte.
Mitte der Analyse zeigen die NEOS, die nun den vierten Platz einnehmen, mit 1,1 Prozentpunkten Zuwachs ebenfalls kleine Fortschritte, kommen jedoch in keiner Gemeinde auf Platz eins. Ihre stärkste Gemeinde war Lech in Vorarlberg mit 23,27 Prozent.
Die Grünen, traditionell stark, erlebten mit 8,3 Prozent einen Rückgang um 5,6 Prozentpunkte und fielen hinter die NEOS zurück. In nur 108 Gemeinden konnten sie dazugewinnen, jedoch war Wien-Neubau mit 22,11 Prozent die einzige Region, in der sie über 20 Prozent lagen.
Die KPÖ hingegen konnte in 2.026 Gemeinden zulegen und schaffte 2,4 Prozent, ein bemerkenswerter Zuwachs. Die Bierpartei und die Liste Madeleine Petrovic blieben hinter den Erwartungen zurück und verfehlten die Vier-Prozent-Hürde.
Diese Wahl hat zweifelsfrei die politischen Karten in Österreich neu gemischt und zeigt, wo die Stärken und Schwächen der verschiedenen Parteien liegen. Die scharfen Wendungen im Wählerverhalten werden weiterhin zu Diskussionen führen, während die Parteien nach Wegen suchen, um auf das veränderte Wählerverhalten zu reagieren. Details dazu können unter www.kleinezeitung.at nachgelesen werden.