Wien-Simmering

Demenzfreundlicher Gottesdienst in Simmering: Unterstützung für Betroffene

In Simmering findet am 8. September der demenzfreundliche Gottesdienst statt – ein Herzstück der Unterstützung für Betroffene und Angehörige, organisiert von zahlreichen Freiwilligen!

Im schönen Simmering, einem Stadtteil von Wien, wird regelmäßig ein ganz besonderes Ereignis für Menschen mit Demenz und deren Angehörige organisiert: der demenzfreundliche Gottesdienst. Diese Initiative, die von Elisabeth Elsigan ins Leben gerufen wurde, verfolgt einen wichtigen Zweck: Menschen mit Demenz ein Gefühl von Gemeinschaft und Unterstützung zu bieten.

Elisabeth Elsigan rief diesen speziellen Gottesdienst bereits 2019 ins Leben, und seither findet er einmal jährlich rund um den Weltalzheimertag am 21. September statt. Ab 2022 wurde dieser bedeutsame Gottesdienst sogar auf zwei Mal im Jahr ausgeweitet, was zeigt, wie wichtig solch eine Veranstaltung für die Betroffenen und ihre Angehörigen ist.

Einladende Atmosphäre und maßgeschneiderte Inhalte

Der Gottesdienst bietet eine Atmosphäre, die speziell auf die Bedürfnisse der Teilnehmer ausgerichtet ist. Die biblischen Texte werden in einfacher Sprache verlesen, damit sie gut verstanden werden können, und es werden bekannte und ältere Lieder gesungen. Diese Lieder triggern oft positive Erinnerungen und erleichtern das Gefühl der Zugehörigkeit. Ein weiteres Highlight ist die Segnung mit Rosenöl, das die Teilnehmer mit nach Hause nehmen dürfen. Dies ist nicht nur ein hübsches Andenken, sondern soll auch das Gefühl vermitteln, dass sie nicht alleine sind.

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In diesem Jahr findet der nächste Gottesdienst am Sonntag, dem 8. September, unter dem Motto „Seid stark, fürchtet euch nicht!“ statt. Diese positiven Botschaften sind essenziell für das Wohlbefinden der Teilnehmer und zeigen, wie viele Menschen sich für die Demenzkranken engagieren. Die Gottesdienste sind nicht nur spirituell, sondern fördern auch die sozialen Kontakte und den Austausch unter den Teilnehmern, was in dieser Lebenslage von großer Bedeutung ist.

Das Besondere an den Gottesdiensten: Sie sind nicht auf die Pfarrgemeinde von Kaiserebersdorf beschränkt. Auch Gäste aus anderen Pfarren, einschließlich der evangelischen Gemeinde, nehmen daran teil. Großartige Unterstützung erhalten die Verantwortlichen dabei von vielen Freiwilligen, die sich um die Organisation und Durchführung kümmern.

Hilfe durch den Österreichischen Hilfswerk für Taubblinde und Schwerhörige

Die logistische Seite der Veranstaltung wird durch die Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Hilfswerk für Taubblinde und hochgradig hör- und sehbehinderte Personen (ÖHTB) erleichtert. Sie stellen kostenlos einen Bus bereit, der die Teilnehmer zur Kirche bringt und sie pünktlich zum Mittagessen zurückbringt. Es ist eine wunderbare Geste, die zeigt, wie wichtig es ist, Barrieren abzubauen und Menschen zusammenzubringen, die oft isoliert leben.

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Zusätzlich zur Feierlichkeit des Gottesdienstes wird auch Wert auf die Nachbereitung gelegt. Im Pfarrzentrum können alle Anwesenden beim Kaffee und Kuchen miteinander ins Gespräch kommen. Dies bietet nicht nur die Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu schließen, sondern auch die Chance, Informationen und Unterstützung von verschiedenen Organisationen, einschließlich des Fonds Soziales Wien (FSW), zu erhalten, die vor Ort präsent sind.

Die freiwilligen Helfer spielen eine entscheidende Rolle bei der Durchführung dieser Veranstaltungen. Sie kümmern sich darum, dass alles reibungslos abläuft – von der Abholung der Teilnehmer bis hin zur Organisation des Essens. Viele engagierte Freiwillige, darunter auch Familienmitglieder der Organisatoren, tragen zu dieser schönen Gemeinschaftserfahrung bei. Elisabeth Elsigan beschreibt es treffend: „Dieses Strahlen in den Gesichtern und Augen der Menschen, das vergisst man nicht.“

Wichtige Frage der Inklusion

Der demenzfreundliche Gottesdienst in Simmering ist nicht nur ein religiöses Ereignis, sondern auch ein starkes Zeichen der Inklusion und Wertschätzung von Menschen, die oft im Schatten stehen. Die Gemeinden zeigen hier, wie wichtig es ist, gemeinsam für diese Menschen da zu sein und Lebensfreude zu fördern, ganz gleich, welche Herausforderungen sie im Alltag zu meistern haben.

Gerade in schwierigen Zeiten wie diesen, wo vor allem Senioren und Menschen mit Demenz oft in die Isolation gedrängt werden, ist es von größter Bedeutung, ihnen und ihren Familien eine Anlaufstelle zu bieten. Der demenzfreundliche Gottesdienst wird somit zu einem Lichtblick im oft tristen Alltag, und der unermüdliche Einsatz der Freiwilligen und Organisatoren ist dafür von unschätzbarem Wert.

Die Idee des demenzfreundlichen Gottesdienstes ist nicht isoliert, sondern Teil eines größeren sozialen Kontexts, in dem die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen in den Vordergrund rücken. Initiativen wie das Netzwerk „Demenzfreundlicher Bezirk“ wurden ins Leben gerufen, um die Lebensqualität dieser Gruppe zu verbessern und um das Bewusstsein für die Herausforderungen zu schärfen, mit denen Betroffene konfrontiert sind. Solche Bewegungen gewinnen zunehmend an Bedeutung, da die ältere Bevölkerung in vielen Ländern wächst und damit auch der Bedarf an spezialisierten Dienstleistungen und Unterstützungsangeboten steigt.

In Österreich gibt es verschiedene Programme und Projekte, die auf ähnliche Ziele abzielen. Die Schaffung demenzfreundlicher Gemeinden ist in vielen Städten und Bezirken ein zentraler Aspekt, um ein integratives Umfeld zu fördern. Durch Schulungen und Informationsveranstaltungen werden lokale Akteure sensibilisiert, was dazu beiträgt, eine supportive Atmosphäre für Menschen mit Demenz zu schaffen. Laut einer Studie des Forschungszentrums für Gerontologie an der Universität Graz wird der demografische Wandel die Herausforderungen für den Gesundheits- und Sozialbereich weiter verstärken, was die Relevanz solcher Initiativen unterstreicht.

Einblick in die gesellschaftliche Verantwortung

In der letzten Dekade hat die Gesellschaft einen signifikanten Wandel in der Wahrnehmung von Demenz und anderen kognitiven Erkrankungen durchlaufen. Stärker denn je besteht ein Bewusstsein für die Notwendigkeit, demenzfreundliche Initiativen zu unterstützen. Die Förderung des sozialen Miteinanders spielt dabei eine entscheidende Rolle. Solche Veranstaltungen schaffen nicht nur eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen, sondern tragen auch zur Entstigmatisierung von Demenz bei. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der viele Betroffene sich aufgrund ihres Gesundheitszustands isoliert fühlen.

Darüber hinaus ist der demenzfreundliche Gottesdienst ein Beispiel dafür, wie religiöse Gemeinschaften unterschiedliche Rollen im Leben ihrer Mitglieder spielen können, insbesondere in Krisenzeiten oder während gesundheitlicher Herausforderungen. Die Ermutigung zu Spiritualität und Gemeinschaft kann einen positiven Einfluss auf das psychische Wohlbefinden von Betroffenen und ihren Angehörigen haben.

Statistiken zur Demenz in Österreich

Die Anzahl der Menschen, die von Demenz betroffen sind, steigt stetig an. Laut der Alzheimer Gesellschaft Österreich leiden derzeit etwa 130.000 Menschen an einer Form von Demenz. Diese Zahl wird sich in den kommenden Jahren verdoppeln, was die Dringlichkeit von Unterstützungsprogrammen wie dem demenzfreundlichen Gottesdienst verdeutlicht. Etwa 40% der Betroffenen leben in Pflegeheimen, was die Notwendigkeit von Inklusionsmaßnahmen und sozialen Programmen in diesen Einrichtungen unterstreicht.

Investitionen in der Pflege und Unterstützung von demenzkranken Personen machen einen entscheidenden Teil der Gesundheitsausgaben aus. Studien zeigen, dass frühzeitige Interventionen und soziale Aktivitäten, wie sie bei den Gottesdiensten angeboten werden, helfen können, die Lebensqualität der Betroffenen erheblich zu verbessern und gleichzeitig die Belastung für Familienangehörige zu reduzieren.

Durch die kontinuierliche Unterstützung solcher Initiativen tragen Gemeinschaften erheblich zur Verbesserung der Lebensumstände von Menschen mit Demenz und deren Angehörigen bei, was zu einer gesellschaftlichen Verantwortung wird, die nicht ignoriert werden kann.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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