Wien-Ottakring

Thaliastraße wird zum Klimaboulevard: Grüner Hauptplatz für Ottakring

Kommende Umgestaltung der Thaliastraße in Wien bringt 3.400 m² neues Grün, 43 Bäume und den "Hauptplatz Ottakring" – ein Traum für Bürgerinnen und Radfahrerinnen!

Der 3. und letzte Abschnitt der Thaliastraße in Wien steht kurz vor der Umsetzung. Ende August 2024 beginnen die Arbeiten zur klimafitten Umgestaltung, die sich bis zum Sommer 2025ziehen sollen. In diesem Projekt, das die bereits in den Jahren 2022 und 2023 durchgeführten Verbesserungen fortführt, wird angestrebt, einen mehrgrünen und klimaangepassten „Klimaboulevard“ zu schaffen, der von der Huttengasse bis zur Johann-Staud-Straße verläuft.

Die Planungsstadträtin Ulli Sima unterstreicht die Wichtigkeit des Projekts, das im Rahmen des Wiener Klimateams gefördert wird. Ihre Vision, „Raus aus dem Asphalt“, reflektiert sich in den Plänen zur Entsiegelung von 3.400 Quadratmetern Asphalt, was auch die Pflanzung von 43 neuen Bäumen zur Folge hat. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Lebensqualität entlang dieser zentralen Verkehrsader erheblich zu steigern.

Gestaltung des Hauptplatzes Ottakring

Ein zentraler Bestandteil der Umgestaltung ist die Aufwertung des Vorplatzes der U3-Endstelle Ottakring. Dieser neue „Hauptplatz Ottakring“ wird nicht nur als Erholungsort, sondern auch als Veranstaltungsort gestaltet. Bei diesem Prozess spielte die Bürger:innen-Beteiligung eine wesentliche Rolle; von der Ideenfindung bis zur konkreten Ausarbeitung konnten die Anwohner:innen aktiv mitwirken. Besonders erfreulich ist die Schaffung eines „Green Diwan“, einer neuen Sitzgelegenheit, die mit ihrem schattenspendenden Blätterdach zu einem einladenden Platz beiträgt.

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Der Klimaboulevard wird sich über insgesamt 550 Meter entlang der Thaliastraße erstrecken und wird in der Paltaufgasse einen neuen 2-Richtungs-Radweg bieten. Diese Umsetzung stellt einen wichtigen Lückenschluss auf der Radachse zwischen Penzing, Ottakring und Hernals dar und wird die Karrieren von Radfahrenden erheblich erleichtern.

Zudem wird die Aufenthaltsqualität durch Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und Attraktivierung der angrenzenden Seitengassen verbessert. In der Huttengasse kommen nicht nur zehn neue Bäume hinzu, sondern es finden auch großflächige Begrünungsmaßnahmen statt. Die Lorenz-Mandl-Gasse wird in eine verkehrsberuhigte Sackgasse umgewandelt, was den nachfolgenden Fußgängern zugutekommt.

Neu gestaltete Freiräume und mehr Sicherheit für Schüler:innen

Im Rahmen dieser Umgestaltung sollen über 3.400 Quadratmeter versiegelte Flächen revitalisiert werden. Dabei wird durch vielfältige Begrünungsmaßnahmen nicht nur die ästhetische Qualität der Straße gesteigert, sondern auch ein besseres Regenwasser-Management ermöglicht. Die Einsatzmöglichkeiten von Sitzmöbeln, Trinkbrunnen und Wasserspielen fördern die Verweildauer an diesen Orten und machen sie zu beliebten Plätzen für Jung und Alt.

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Ein weiteres wichtiges Augenmerk liegt auf den Schulwegen. Um den Schüler:innen der Volksschule Ottakring einen sicheren Schulweg zu ermöglichen, sollen die Bushaltestellen „Lorenz-Mandl-Gasse“ und „Stillfriedplatz“ zusammengelegt werden. Dies reduziert die Unsicherheit, die durch das Queren der Straße entstanden ist und sorgt insgesamt für mehr Sicherheit auf den Schulwegen der Kinder.

Der neue Klimaboulevard zielt darauf ab, ein Fundament für ein nachhaltiges urbanes Leben zu schaffen, welches sowohl den klimatischen Herausforderungen der urbanen Umgebung als auch den Bedürfnissen der Bevölkerung Rechnung trägt. Mit der Wahl von Materialien und der Veranstaltung weiterer Grünflächen wird nicht nur der Stadtcharakter gepflegt, sondern auch positive Impulse für eine zukunftsfähige Stadtgestaltung gesetzt.

Ein neuer Weg für die Thaliastraße

Die Umsetzung des Klimaboulevards an der Thaliastraße stellt ein bedeutendes Beispiel für die zukünftige Stadtentwicklung dar, die verstärkt auf Umwelt- und Klimaschutz setzt. Durch die Kombination von urbaner Begrünung und Bürger:innen-Beteiligung wird eine nachhaltige Veränderung der Stadtlandschaft angestrebt. Bei den umfangreichen Planungen wurde bereits eine klare Richtung festgelegt, die auch in den nächsten Abschnitten für die kommenden Umgestaltungen der Wiener Straßen berücksichtigt werden kann.

Historische Parallelen

Ähnliche Transformationsprojekte in städtischen Räumen wurden bereits in der Vergangenheit durchgeführt, um dem Klimawandel und städtischen Herausforderungen zu begegnen. Ein Beispiel ist der Grüne Gürtel in Wien, der durch die Schaffung von Parkanlagen und Grünräumen die Lebensqualität in der Stadt verbessert hat. Ähnlich wie beim Klimaboulevard wurde hier ein Fokus auf die Integration von Grünflächen gelegt, um klimatische Vorteile und Erholungsräume zu schaffen.

Ein weiteres Beispiel lässt sich in großen Städten wie Paris finden, wo Initiativen zur Umwandlung von Asphaltflächen in grüne Zonen wie die „Paris Plages“ ins Leben gerufen wurden. Diese Projekte zielen darauf ab, den urbanen Raum lebenswerter zu machen, indem sie Natur ins Stadtbild integrieren und den öffentlichen Raum umgestalten. Der Ansatz in Wien, Bürger*innen an der Planung zu beteiligen, unterscheidet sich von früheren Projekten, die oftmals ohne solche Mitbestimmung durchgeführt wurden.

Hintergrundinformationen

Die Umgestaltung der Thaliastraße ist Teil der umfassenden städtebaulichen Strategie Wiens, die auf die nachhaltige Entwicklung der Stadt abzielt. Diese Strategie wird durch das Wiener Klimateam unterstützt, das Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sowie zur Verbesserung der urbanen Lebensqualität fördert. Das Team arbeitet eng mit der Stadtverwaltung und den Bürger*innen zusammen, um Lösungen zu finden, die den Bedürfnissen der Anwohner entgegenkommen.

Angesichts der zunehmenden Urbanisierung und des Drucks auf städtische Infrastrukturen wird es für Städte zunehmend wichtig, Wege zu finden, um das Mikroklima zu verbessern und Lebensräume für Mensch und Tier zu schaffen. Die Umgestaltungen an der Thaliastraße spiegeln diesen Trend wider und stellen einen Schritt in Richtung einer klimafreundlicheren Stadt dar.

Statistiken und Daten

Laut einer Studie des österreichischen Instituts für Raumplanung werden Städte durch den Klimawandel immer stärker unter Druck gesetzt, ihre Umweltsituation zu verbessern. Die durchschnittliche Temperatur in städtischen Gebieten ist mittlerweile um 1,5 Grad Celsius höher als in ländlichen Gebieten. Projekte, die auf die Begrünung und Entsiegelung von Flächen setzen, können dazu beitragen, diese Temperaturen um bis zu 2 Grad Celsius zu senken und somit das Mikroklima zu verbessern.

Darüber hinaus belegen statistische Erhebungen, dass Städte mit mehr Grünflächen eine höhere Lebensqualität aufweisen. Eine Studie, die an der Universität für Bodenkultur Wien durchgeführt wurde, zeigt, dass Grünflächen den Stress der Bewohner senken und zu einer Verringerung von Atemwegserkrankungen beitragen können. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Wichtigkeit des Klimaboulevards in Wien für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Anwohner.

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