In ihrem Atelier in der Neulerchenfelder Straße 56 in Wien-Ottakring kreiert die Künstlerin Martina Gasser faszinierende Werke, die tief von der Fotografie inspiriert sind. Diese Malerin hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Alltägliche auf humorvolle und überraschende Weise zu hinterfragen.
Unzählige Farbspritzer an den Wänden zeugen von den Jahren, die Gasser in ihrer künstlerischen Laufbahn verbracht hat. Die gebürtige Innsbruckerin, die seit 1995 in Wien lebt, hat ihren Werdegang ursprünglich als ausgebildete Fotografin begonnen, bevor sie an der Akademie für bildende Künste ihre Leidenschaft für die Malerei entdeckte.
Die Verbindung von Fotografie und Malerei
Gassers Bilder spiegeln oft fotografische Elemente wider. Sie verwendet Techniken wie Linsentechniken und spielt mit der Tiefe, um eine realistische Darstellung zu erreichen. Trotz dieser fotorealistischen Ansätze ist es der Künstlerin wichtig, die Normen des Realismus durch humorvolle und absurde Elemente aufzubrechen. "Fast fotorealistische Porträts, die aber immer so ein gewisses Schmunzeln oder einen Humor oder absurde Elemente mit drinnen haben", beschreibt sie ihre eigene Kunst.
Ein eindrucksvolles Beispiel ist ihr Bild eines alten Mannes, der scheinbar aus dem letzten Jahrhundert stammt und dabei einen Damen-BH auf dem Kopf trägt. Diese Kombination soll das Vertraute aufbrechen und die Betrachter anregen, anders über Alltägliches nachzudenken. Laut Gasser erzeugen diese Verfremdungen eine Atmosphäre, die das Bild einzigartig macht.
Seit 2002 ist Gasser Teil der lebendigen Ottakringer Kunstszene. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Franz Schuster betreibt sie das Kunstschaufenster Denis in der Brunnengasse 45, das sie seit 2012 führen. Kürzlich wurden die beiden Künstler mit dem Ottakringer Kunstpreis 2023 ausgezeichnet, wo sie den ersten Platz belegten.
Ein inspirierender Bezirk
Gasser hebt hervor, wie sehr der Bezirk Ottakring ihren künstlerischen Werdegang geprägt hat. Besonders die vielfältige Künstler-Community, die sich gegenseitig unterstützt, hat ihr geholfen, sich in ihrer Kunst weiterzuentwickeln. Sie schätzt zudem die multikulturelle Atmosphäre rund um den Brunnenmarkt, die ihren kreativen Horizont erweitert hat: "Das macht einfach offener für andere Kulturen", sagt sie.
Die Künstlerin hat festgestellt, dass das Lebensgefühl in Ottakring etwas ist, was sie lange Zeit in Österreich gesucht hat. „Meine Auswanderungspläne wurden dadurch zunichtegemacht“, erzählt sie lachend, und betont, dass sie nicht mehr daran denkt, ihre Heimat zu verlassen. Ihre leidenschaftliche Hingabe an die Malerei zeigt sich auch in ihrem Atelier, wo jeder Farbklecks ein Zeugnis für ihren kreativen Prozess ist.
Aktuell wird ihr Werk „Porträt meiner Urgroßmutter Rose Krenn (2021-22)“ bis zum 11. Dezember im Kunstschaufenster Denis ausgestellt und lädt die Besucher ein, in die faszinierende Welt von Martina Gasser einzutauchen. Ihre Arbeiten sind dabei nicht nur Ausdruck persönlicher Geschichte, sondern auch tief verwurzelt in der lebendigen Kultur von Ottakring.
Für weitere Informationen über die inspirierende Künstlerin und ihre Arbeiten, sehen Sie den Bericht auf www.meinbezirk.at.
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