Die Diskussion um das potenzielle Hochhausprojekt am Wiener Heumarkt sorgt weiterhin für Aufregung und Unsicherheit. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) zeigte sich jedoch optimistisch und glaubt, dass das historische Zentrum Wiens 2025 möglicherweise von der Liste bedrohter Welterbestätten gestrichen wird. Diese Zuversicht äußerte er in einer Sitzung des Gemeinderats und machte dabei deutlich, dass er die Entscheidungen der UNESCO nicht beeinflussen könne.
Das Heumarkt-Projekt, das von der Firma Wertinvest vorangetrieben wird, wurde bereits mehrfach überarbeitet. Der aktuelle Plan sieht vor, ein Wohngebäude mit einer Höhe von fast 50 Metern sowie einen Neubau für das Intercontinental Hotel mit knapp 48 Metern zu errichten. Bedenken gibt es bezüglich der möglichen negativen Auswirkungen auf das Stadtbild, weshalb die UNESCO das Zentrum Wiens kürzlich für ein weiteres Jahr auf ihrer „Roten Liste“ belassen hat.
Optimismus für den Erhalt des Welterbes
In seinen Ausführungen betonte Ludwig, dass trotz der Unsicherheiten alles unternommen werde, um sowohl das Weltkulturerbe zu schützen als auch ein hochwertiges Bauprojekt zu realisieren. „Ich kann nur versprechen, dass wir alles unternehmen werden, hier zwei Dinge miteinander zu verbinden“, so der Bürgermeister. Ludwig verwies auch auf konkrete Schritte, die von der Stadt unternommen werden, um einen Managementplan für das Welterbe zu entwickeln.
Laut Ludwig sei es wichtig, das Areal nicht unverändert zu lassen, sondern eine Modernisierung anzustreben. Dabei sollen auch weitere Einrichtungen in der Umgebung berücksichtigt werden, wie beispielsweise der traditionelle Eislaufverein. Es gehe darum, einen Stadtteil weiterzuentwickeln, mit dem man aktuell nicht zufrieden sei.
Das historische Zentrum Wiens ist eine von zwei UNESCO-Weltkulturerbestätten in der Stadt, die 2001 anerkannt wurde. Das zweite Weltkulturerbe ist das Schloss und die Gärten von Schönbrunn. In der politischen Landschaft gab es jedoch Kritik gegenüber Ludwigs optimistischen Ausführungen. Die ÖVP äußerte Unzufriedenheit und verlangte mehr Informationen zu den Maßnahmen, die zur Sicherung des Welterbes beitragen sollen.
Gemeinderätin Elisabeth Olischar wies darauf hin, dass in einem städtischen Gutachten, das eine zuvor von der UNESCO abgelehnte Projektvariante betraf, angegeben wurde, dass keine Notwendigkeit für eine Redimensionierung des Bauprojekts bestehe. Diese unterschiedlichen Sichtweisen auf das Heumarkt-Projekt spiegeln die Komplexität der Situation wider und werfen Fragen auf, wie die nächsten Schritte aussehen werden.
Die Konferenz der UNESCO, bei der über den Status des Welterbes entschieden wird, rückt näher und die Wiener Stadtregierung wartet auf die endgültige Entscheidung über das Heumarkt-Projekt. Bürgermeister Ludwig bleibt trotz aller Herausforderungen optimistisch, dass Wien erfolgreich aus der kritischen Liste herauskommt. Weitere Entwicklungen und Details zu diesen Themen finden sich in einem Bericht auf www.diepresse.com.