Wien-Neubau

Das Erbe von Franz Bilko: Kunst und Eisenhandel in Waidhofen

Kunst trifft Geschichte: Ein lebensgroßes Sgraffito des Künstlers Franz Bilko ziert das neue Schulgebäude in Waidhofen an der Ybbs, eingeweiht von Bundespräsident Theodor Körner!

In der Stadt Waidhofen an der Ybbs erstrahlt seit 70 Jahren ein einzigartiges Kunstwerk, das die historische Bedeutung der Eisenindustrie in der Region widerspiegelt. Die Wandgestaltung, bekannt als Sgraffito, wurde von dem talentierten Künstler Franz Bilko geschaffen und ist an dem heutigen Standort der Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) zu finden. Das Kunstwerk feierte kürzlich sein Jubiläum und erinnert nicht nur an die Fertigung von Eisen, sondern auch an die Bedeutung, die Waidhofen in der Vergangenheit als Handelszentrum hatte.

Das Sgraffito erstreckt sich über eine Fläche von etwa 30 Quadratmetern und illustriert bildlich den harten Arbeitseinsatz mit dem Werkstoff Eisen. Zusätzlich wird durch die Integration von zwei Spruchbändern das historische Erbe des Eisenhandwerks betont. Die prominent angebrachten Texte lauten: „Waidhofener Eisen musst alle Welt preisen“ und „Ferrum chalybsque urbis ac patriae nutrimenta“, was auf Deutsch so viel heißt wie „Eisen und Stahl sind die Nahrungsmittel der Stadt und Heimat“. Diese Worte stellen nicht nur eine Hommage an das handwerkliche Geschick dar, sondern unterstreichen auch den Ruf, den die Produkte aus Waidhofen in der Region genossen.

Der Künstler Franz Bilko

Franz Bilko, der zwischen 1894 und 1968 lebte, war ein bemerkenswerter Künstler, der in Gumpoldskirchen geboren wurde und seine Studienzeit in Wien und München verbrachte. Seine Werke umspannen verschiedene Kunsttechniken, darunter Gebrauchsgraphiken, Buchillustrationen und Wandmalereien. Besonders faszinierend ist Bilkos Fähigkeit, eine romantische Sichtweise auf die Welt einzufangen, wie sein Kollege Franz Kaindl beschreibt: „Ein Maler der Idylle, ein Wanderer bis ins hohe Alter auf der Suche nach einer verlorenen, vergangenen Welt.“ Dies zeigt sich auch in der Liebe zum Detail, die in seiner Signatur „FRANZ BILKO BADEN“ deutlich wird.

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Die Entscheidung, solch ein eindrucksvolles Kunstwerk in der Nähe eines wichtigen Bildungsstandorts anzubringen, reflektiert den Respekt, den man dem Handwerk entgegenbringt. Die Eröffnung des Schulgebäudes 1954 wurde von Bundespräsident Theodor Körner gefeiert und markierte einen bedeutenden Meilenstein für die Region. Das Sgraffito steht somit nicht nur für die wirtschaftliche Bedeutung, sondern auch für die kulturelle Identität der Stadt Waidhofen.

Franz Bilkos bemerkenswerte Fähigkeit, das Wechselspiel zwischen Kunst und industrieller Arbeit darzustellen, stellt eine wertvolle Verbindung zur Geschichte her. Die Präsentation des Kunstwerks nicht nur als Dekoration, sondern als lebendiges Denkmal der harten Arbeit und des kulturellen Erbes, bringt eine tiefe emotionale Resonanz mit sich.

Das Sgraffito hat über die Jahre hinweg weiterhin einen wichtigen Platz in der Stadtgeschichte und den Herzen der Menschen gefunden, die sich mit der Vergangenheit und dem Erbe Waidhofens identifizieren. Es ist faszinierend zu sehen, wie Kunst dazu beitragen kann, die Erinnerung an vergangene Industrien lebendig zu halten und zukünftige Generationen zu inspirieren.

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