In der Stadt Wien hat sich seit Beginn des Jahres 2024 eine besorgniserregende Situation entwickelt: Es gab bereits 17 Verkehrstote, was eine drastische Steigerung von fünf Todesfällen im Vergleich zum gesamten Vorjahr darstellt. Diese Zahlen sind alarmierend, insbesondere wenn man die über 25 Jahre zurückreichenden Statistiken bedenkt, die insgesamt fast 700 Verkehrstote in der Hauptstadt zeigen. Dies hat die Mobilitätsorganisation VCÖ auf den Plan gerufen, um verstärkte Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu fordern.
Die Zunahme der Verkehrstoten zeigt klar: Es ist dringend notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen. Der VCÖ betont, dass die Einführung und Durchsetzung von strengeren Verkehrssicherheitsmaßnahmen dazu beitragen kann, die Anzahl der schweren Unfälle zu reduzieren und Menschenleben zu retten.
Die Rolle von Geschwindigkeitsbegrenzungen
Ein entscheidender Faktor für die Anzahl und Schwere von Verkehrsunfällen ist die Geschwindigkeit. Der VCÖ empfiehlt daher, dass vor allem in Wohngebieten und auf Straßen, die häufig von Fußgängern oder bedürftigen Personen, wie Kindern und älteren Menschen, frequentiert werden, Tempolimits von 30 km/h anstelle von 50 km/h eingeführt werden. Dies wäre eine wirkungsvolle Maßnahme zur Verkehrsberuhigung.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Ablenkung beim Fahren. In vielen europäischen Ländern gilt das Benutzen eines Handys am Steuer als strafbare Handlung, während dies in Österreich weiterhin nicht der Fall ist. Studien zeigen, dass das Fahren mit einem Handy am Ohr fast die Reaktionszeiten eines alkoholisierten Fahrers mit 0,8 Promille erreicht und das Unfallrisiko um das Fünfzehnfache erhöht. Das Lesen oder Schreiben von Nachrichten während der Fahrt sogar das Risiko mehr als zwanzigfach erhöht. Diese Informationen hat die VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky untermauert.
Verbesserung der Radinfrastruktur
Zusätzlich zu den Geschwindigkeitsbegrenzungen ist auch eine sichere Radinfrastruktur von großer Bedeutung. Der VCÖ hebt hervor, dass der öffentliche Verkehr, der deutlich sicherer ist als der individuelle Autoverkehr, ebenfalls einen signifikanten positiven Einfluss auf die Verkehrsstatistik hat. Die Entwicklung und Verbesserung des Angebots an öffentlichen Verkehrsmitteln ist daher entscheidend, um die allgemeine Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Die Erfolge der vergangenen Jahre belegen die Notwendigkeit dieser Maßnahmen: Während im Jahr 1999 noch 60 Menschen im Straßenverkehr ums Leben kamen, lag die Zahl im Jahr 2023 mit nur zwölf Verkehrsopfern um 80 Prozent niedriger. Diese Entwicklung zeigt, dass proaktive Verkehrssicherheitsmaßnahmen erfolgreiche Früchte tragen können.
Die Dringlichkeit abgefragter Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit ist also längst offensichtlich. In einem dynamischen und wachsenden städtischen Umfeld wie Wien ist es unerlässlich, weiterhin innovative Lösungen und bewährte Praktiken zu diskutieren, um die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Für weiterführende Informationen steht ein Bericht auf www.meinbezirk.at zur Verfügung.