Nach einem turbulenten Handelsstart in der internationalen Finanzwelt am 5. August konnte sich der Markt allmählich stabilisieren. An diesem Montag fiel der Asiatische Markt stark,
insbesondere der japanische Nikkei-225-Index erlebte mit einem Minus von über zwölf Prozent einen historischen Rückgang. Dabei handelte es sich um den größten Tagesverlust seit dem berüchtigten „Schwarzen Montag“ vor 37 Jahren. Dieser Schock in Fernost zog die europäischen und nordamerikanischen Börsen mit sich, wenn auch nicht in dem gleichen Umfang.
Ursachen der Marktvolatilität
Die erläuterten Gründe für diese Marktturbulenzen liegen in einem diffusen Mischung aus schlechten Nachrichten. Finanzexperten betonen, dass die Ängste vor einer möglichen Rezession in den USA, der anstehende Präsidentschaftswahlkampf, der sich zuspitzende Konflikt im Nahen Osten sowie die überbewerteten Aktien und die unbefriedigende Performance einiger großer Technologieunternehmen maßgeblich zu den Panikverkäufen beigetragen haben. Eine besorgniserregende Tendenz, die sich schon in der vorherigen Woche abzeichnete, wurde durch die Ereignisse am Montag noch verstärkt.
Erholung am folgenden Handelstag
Nachdem der Markt am Montag stark einbrach, zeigten sich bereits am Dienstag Anzeichen einer gewissen Erholung. Der Nikkei-225-Index konnte bei Handelsende Mitte der Woche ein beachtliches Plus von über zehn Prozent verzeichnen, wodurch der Großteil der massiven Verluste vom Vortag nahezu ausgeglichen wurde. Auch der Wiener ATX-Index zeigte sich freundlich und schloss mit einem Plus von 0,72 Prozent. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Märkte auf ein Comeback vorbereitet sind.
Expertisen zur Marktstabilität
Die schnelle Erholung wurde von mehreren Wiener Finanzanalysten kommentiert. Christoph Schultes, Chef-Analyst der CEE Equity-Abteilung bei der Erste Group, äußerte, dass der anfängliche Schock der Anleger durch positive wirtschaftliche Nachrichten gemildert wurde, die Optimismus verbreiteten. Dennoch bleibe eine gewisse Skepsis hinsichtlich der US-Notenbank und deren Zinsentscheidungen bestehen.
Alois Wögerbauer, Fondsmanager der 3-Banken-Generali-Gruppe, erwartet, dass die Märkte in den kommenden Wochen schwanken werden, ohne einen klaren Trend abzuzeichnen. Er merkt an, dass die neuen Wirtschaftsdaten dazu beigetragen haben, die Befürchtungen über eine mögliche Rezession zu mindern, jedoch bleibt er sich sicher, dass bisherige ruhigere Handelsmonate eher die Ausnahme waren.
Ein Blick in die Zukunft
Manuel Schleifer, Aktienanalyst bei der Raiffeisen Bank International AG, führend an, dass die besser als erwarteten Daten des US-Frühindikators „ISM Non Manufacturing“ eine Rolle in der Stabilisierung des Marktes spielten. Dies führte dazu, dass der Rückgang der Indizes nicht so stark war wie ursprünglich gefürchtet. Er warnt jedoch, dass die Volatilität voraussichtlich bis zu den US-Wahlen anhalten wird, einer historisch turbulenten Zeit für die Märkte.
Weiterführende Marktanalysen
Spezialisten betonen die Bedeutung von Sentimentindikatoren wie dem „Relative Strength Index“ (RSI), der zur Bewertung von Marktstimmungen dient. Wenn Anleger nervös werden und vermehrt verkaufen, ist eine Stabilisierung in der Regel absehbar. Aktuell scheinen die Indikatoren zwar darauf hinzuweisen, dass ein gewisser Optimismus zurückkehrt, dies bedeutet jedoch nicht, dass die Märkte nicht weiterhin von Unsicherheiten geprägt sein werden.
Insgesamt prägen Unsicherheit und Nervosität weiterhin die Marktlandschaft, während Anleger und Analysten die Entwicklungen wachsam beobachten. Anzeichen von Stabilität sind zwar vorhanden, doch die Marktdynamik bleibt anfällig für externe Faktoren und wirtschaftliche Veränderungen.