Die Nike-Filiale in der Mariahilfer Straße, die seit ihrer Eröffnung am 3. Dezember 2017 eine bekannte Anlaufstelle für Sportartikel war, hat ihre Pforten geschlossen. Diese Entscheidung fällt nach gut 2.500 Betriebstagen, die aber nicht ohne Aufregung begannen. Bei der Eröffnung war ein Auftritt des Rappers RAF Camora geplant, der aufgrund eines unerwartet hohen Andrangs von 1.500 Besuchern zu einer Panik führte, bei der drei Jugendliche ins Krankenhaus gebracht werden mussten.
Nun, mehr als fünf Jahre später, bleibt das Schicksal der Filiale unklar. Laut Berichten von MeinBezirk wurde die Filiale sang- und klanglos geschlossen. Die Schaufenster sind jetzt leer, und auch auf der Website von Nike findet sich die Adresse nicht mehr. Auf Google Maps wird dies bereits als „dauerhaft geschlossen“ angezeigt.
Hohe Leerstandsquote in der Mariahilfer Straße
Die genauen Gründe für die Schließung sind nicht bekannt, und Anfragen an Nike sowie an den Club der Unternehmer der Mariahilfer Straße blieben unbeantwortet. Zudem zeigt eine aktuelle Erhebung des Marktforschungsunternehmens „Standort und Markt“, dass die Mariahilfer Straße mit etwa 10 Prozent Leerstand im Vergleich zu anderen Einkaufsstraßen in Wien den höchsten hat. Ein erheblicher Teil dieser Anzahl ist auf die Lamarr-Bauruine zurückzuführen, dessen Zukunft ebenfalls ungewiss ist.
Vor der Nike-Filiale war in dem Gebäude ein Haushaltswarengeschäft namens Slama untergebracht. Viele fragen sich nun, was in Zukunft an dieser prominenten Adresse kommt. Bisher hat sich dazu jedoch niemand geäußert, sodass die Betreiber und Kunden gespannt abwarten müssen.
Die Schließung der Nike-Filiale ist ein weiterer Schritt in einem sich verändernden Einzelhandelsumfeld in Wien, das von steigenden Leerständen und einem Wandel des Kaufverhaltens geprägt ist. Details über die Hintergründe dieser Entwicklungen sind zurzeit noch spärlich. Kalte Windböen scheinen durch die einst lebendigen Straßen der Einkaufswelt zu ziehen, während sich die Frage nach der Zukunft des Einzelhandels weiterhin im Raum stellt.
