Wien-Mariahilf

Gemeinderat diskutiert über Entfernung eines Murals eines verurteilten Künstlers

Wiener Gemeinderat diskutiert über die Entfernung eines umstrittenen Wandbildes eines verurteilten Sexualstraftäters – während betroffene Frauen um ihre seelische Gesundheit kämpfen!

Im Herzen von Mariahilf sorgt eine Debatte um ein Wandbild des österreichischen Künstlers Helmut Kand für Aufruhr. Der Künstler wurde im vergangenen Jahr wegen sexuellen Missbrauchs von zwei Models verurteilt. Dies hat dazu geführt, dass nun im Gemeinderat die Entfernung dieses Kunstwerks diskutiert wird.

Das Wandbild, das in der Magdalenenstraße 33/Hofmühlgasse zu finden ist, hat für viele Anwohnerinnen belastende Erinnerungen. Eine der betroffenen Frauen, Gabriela*, die in unmittelbarer Nähe lebt, berichtet, dass sie in ihrer täglichen Routine ständig mit dem Bild konfrontiert wird. „Es war sehr schwer, in der Nähe zu wohnen. Schließlich musste ich umziehen“, erzählt sie. Gabriela hat sich zusammen mit einer feministischen Initiative, Ni Una Menos Austria, und anderen Unterstützern für die Abdeckung des Bildes eingesetzt und eine Petition gestartet, die bereits über 500 Unterschriften gesammelt hat und nun im Petitionsausschuss der Stadt Wien behandelt wird.

ÖVP und Feministische Initiativen setzen sich für Veränderung ein

Die prominente Unterstützung für die Petition kommt von der ÖVP, die parallel einen Antrag im Gemeinderat eingebracht hat. Eine Sprecherin von Ni Una Menos Austria betont: „Wir möchten, dass die Stadt nicht das Bild eines Sexualstraftäters fördert, während die Frauen nur eine symbolische Entschädigung erhalten haben.“ Die Übermalung, so die Initiative und die ÖVP, wäre ein klarer Schritt zur Heilung für die betroffenen Frauen, die sich im Alltag an diesen Ort wagen müssen.

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Trotz der Unterstützung der ÖVP konnte der Antrag im Gemeinderat nicht die notwendige Mehrheit erhalten, da die SPÖ und die Neos sich dagegen aussprachen, bevor der Petitionsausschuss zu einer Entscheidung gekommen ist. Dennoch sprechen sich die Bezirksparteien in Mariahilf deutlich für die Übermalung des Wandbildes aus. Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) hat ebenfalls seine Unterstützung ausgesprochen und sieht eine künstlerische Neugestaltung als positiv an.

„Ich hoffe auf ein starkes Zeichen der Einigkeit aller Fraktionen, das auch auf Stadt-Ebene gehört wird“, so Gerhard Hammerer von der ÖVP. Damit könnte das Thema Gewalt gegen Frauen nicht nur symbolisch, sondern auch real in den Fokus rücken, zumal die "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" bald bevorstehen.

Die Diskussion um das Wandbild von Helmut Kand ist nicht nur eine Frage der Kunst, sondern hat weitreichende soziale Implikationen. Wie dieser Fall zeigt, ist der Umgang mit Kunst und deren Schöpfer, die in der Vergangenheit kriminelle Taten begangen haben, ein sensibles Thema, das viele Menschen betrifft.


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Quelle
meinbezirk.at

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