Wien-Margareten

Rituale im Schatten: Exorzismus und Terrorismus bei Taylor Swift-Konzerten

Terroralarm bei Taylor Swift: Ein 19-Jähriger radikalisiert sich in Wien und sucht beim Imam nach einem Exorzismus – alles nur ein Vorwand oder steckt mehr dahinter?

In letzter Zeit hat die Diskussion um den islamischen Exorzismus, lokal als „Ruqyah“ bekannt, neue Tragweite in den Nachrichten erreicht. Diese Praktiken sind in den Fokus geraten, nachdem zwei Jugendliche in Österreich wegen möglicher Anschlagspläne im Zusammenhang mit den Konzerten von Taylor Swift festgenommen wurden. Insbesondere die Verbindung zwischen islamischen Exorzismus und dem Fall eines der Verdächtigen ist auf großes Interesse gestoßen.

Die Polizei nahm am 7. August einen 19-Jährigen sowie einen 17-Jährigen in Ternitz und Wien fest. Ihnen wird vorgeworfen, Anschläge auf das Mega-Event geplant zu haben, die nur durch das Eingreifen der Behörden verhindert werden konnten. Es gilt jedoch die Unschuldsvermutung. Im Laufe der Ermittlungen tauchten Informationen auf, die darauf hindeuten, dass der ältere der beiden Verdächtigen, Beran A., sich einem Ruqyah-Ritual unterzogen hat, um angeblich böse Geister auszutreiben. Solche Praktiken haben in bestimmten muslimischen Kreisen eine lange Tradition.

Der Imam und seine Praktiken

Berichten zufolge soll Beran A. im September oder Oktober 2023 über Bekannte in Kontakt mit einem 31-jährigen Imam aus Wien-Margareten gekommen sein, der für seine Ruqyah-Praktiken bekannt ist. Es wird gemunkelt, dass diese Rituale privat durchgeführt wurden und möglicherweise sogar dokumentiert sind. Zeugen berichten von Fertigung eines Videos von A.s Ruqyah-Ritual, was das Thema weiter aufheizt.

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Die Nachfrage nach solchen Ritualen ist nicht zu übersehen. Der Imam hat sogar versucht, die offizielle Zustimmung der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) zu erlangen, um seine Praktiken in einem formelleren Rahmen anzubieten, was jedoch abgelehnt wurde. Dies zeigt eine wachsende Problematik in der Community, die mit der praktischen Handhabung von Glaubensriten und deren medizinischer oder psychologischer Relevanz zu tun hat.

Die Gefahren der Entgrenzung

Religionswissenschaftlerin Nicole Bauer von der Universität Graz betont die Brisanz des Themas. In der Fachliteratur ist bekannt, dass durch den Glauben an Dämonen oft schwerwiegende psychische Probleme, wie Schizophrenie oder andere Störungen, maskiert werden können. Menschen, die von Dschinns oder ähnlichen Wesen überzeugt sind, benötigen häufig professionelle Hilfe, anstatt sich auf die Dienste selbsternannter Exorzisten zu verlassen.

Die IGGÖ distanziert sich klar von den Praktiken der Ruqyah, die nicht in moscheebezogene Modelle integriert sind. Ihr Sprecher erklärte, dass solche Rituale keinesfalls den Zugang zu medizinischer oder psychologischer Behandlung ersetzen sollten. Eine klare Linie zwischen Glaubensüberzeugungen und medizinischen Bedürfnissen ist also dringend erforderlich.

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Die Herausforderung, diese Praktiken und ihre potenziellen Risiken zu regulieren, ist komplex. Immer wieder hören wir von tragischen Einzelfällen, etwa von Menschen, die durch Exorzismus-Rituale verletzt oder in extremen Fällen sogar umgebracht wurden. Daher ist es von größter Bedeutung, in einer immer diverseren und internationaler werdenden Gesellschaft, Dialog und Verständnis zwischen Religionsgemeinschaften und Fachleuten der Gesundheitsversorgung zu fördern.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Praktiken des islamischen Exorzismus nicht nur ein religiöses, sondern auch ein gesellschaftliches Problem sind, das Diskussionen über psychische Gesundheit und den Umgang mit extremen Glaubensüberzeugungen erfordert. Der Fall des Beran A. wirft wichtige Fragen auf, die weit über die unmittelbare Situation hinausgehen und deren Beantwortung in den kommenden Wochen und Monaten von Bedeutung sein wird.

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