Im Herzen Wiens hat die Pfarre zur Frohen Botschaft kürzlich den Fotowettbewerb „Hinschauen – hinhören – helfen“ erfolgreich durchgeführt, um auf die vielfältigen Facetten der Not und das Engagement in den Bezirken Wieden und Margareten aufmerksam zu machen. Die Initiative, die in Partnerschaft mit den Bezirksvorstehungen und MeinBezirk ins Leben gerufen wurde, ermutigte die Bewohner zur Einsendung eindrucksvoller Schnappschüsse, die persönliche Erfahrungen und Erlebnisse zum Thema reflektieren sollten.
Mit insgesamt 40 bewegenden Bildern, die ein breites Spektrum an Not und den damit verbundenen Hilfsaktionen präsentieren, hat die Jury nun die Gewinnerinnen und Gewinner gekürt. Besonders bemerkenswert ist, dass die Bewertung nicht ausschließlich auf der Bildqualität basierte, sondern vor allem die Botschaft und die emotionalen Eindrücke der Fotos im Vordergrund standen.
Preisverleihung und Gewinnerfotos
Das Siegerbild stammt von Barbara Trobej, die mit ihrem Foto „Wärme teilen“ einen emotionalen Moment einfängt: Hände reichen einen Schlafsack weiter, symbolisch für die Hilfe, die das Team von ‚open house‘ Bedürftigen in den kalten Monaten leistet. „Wir können oft kein warmes Bett bieten, aber wir sorgen dafür, dass niemand friert,“ erläutert Trobej die wichtige Arbeit, die seit fünf Jahren geleistet wird.
Der zweite Platz wurde gleich zweimal vergeben. Emanuel Ullmanns Bild „Feines Rot“ zeigt eine in Rot gekleidete Person auf einer Parkbank, umgeben von persönlichen Habseligkeiten in einem Einkaufswagen. Dies weckt Nachdenklichkeit über das Leben vieler Obdachloser. Valerie Euler sichert sich ebenfalls einen zweiten Platz mit ihrem bewegenden Schnappschuss eines Zauns, auf dem jemand die Worte „Am Ende sterb‘ ich eh allein!“ geschrieben hat. Diese Graffiti-Kunst unterstreicht die Einsamkeit vieler Menschen in der Gesellschaft und bleibt ohne weitere Erklärung eindringlich.
Der vierte Platz geht an Jutta Niederstätter, die die Atmosphäre im „Offenen Wohnzimmer“ einfühlsam einfängt. Ihr Bild zeigt zwei Personen, die spielerisch miteinander umgehen und mit einem Augenzwinkern und kindlicher Neugier interagieren. „In unserem hektischen Alltag verlieren wir oft den Blick füreinander,“ sagt Niederstätter.
Beliebtheit bei der Gemeinde
Das Voting der Pfarrgemeinde brachte andere Favoriten hervor. Agnes Pfeffer überzeugte mit ihrem Bild „Einfach miteinander sein,“ das das beruhigende Gefühl von Nähe und Unterstützung visuell festhält. Willi Schlager gelang ein nachdenklicher Schnappschuss einer Bettlerin vor einem Juweliergeschäft, der die Kluft zwischen Armut und Reichtum verdeutlicht.
Die Preise für die Gewinnerinnen und Gewinner sind vielfältig. Neben der Präsentation ihrer Werke in einer Fotogalerie auf MeinBezirk.at erhielt jeder Gewinners einen Gutschein für das Geschäft „Die goldene Kugel“ und einen Gastro-Gutschein für das Restaurant „Zum Lieben Augustin“. Darüber hinaus dürfen sich einige Gewinner auf persönliche Führungen durch die Karlskirche sowie Tickets für ein Vivaldi-Konzert freuen.
Diese Fotowettbewerbsaktion verdeutlicht nicht nur die Herausforderungen und Hilfsangebote in Wieden und Margareten, sondern fördert auch das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Empathie und Unterstützung innerhalb der Gemeinschaft. Weitere Informationen und die vollständige Sammlung der Einsendungen sind auf MeinBezirk.at zu finden.