Die Situation an den Wiener Schulen wird zunehmend besorgniserregend. Ein aktueller Bericht zeigt, dass mehr als 44 Prozent der Erstklässler in Wien nicht die nötigen Deutschkenntnisse haben, um dem Unterricht folgen zu können. Diese alarmierenden Zahlen stammen aus einer Anfrage des Standard an den Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr.
Besonders auffällig ist der Zusammenhang zwischen der Herkunft der Schüler und ihren Sprachfähigkeiten. In Stadtbezirken mit einem höheren Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund ist auch der Prozentsatz der Kinder, die Probleme mit der deutschen Sprache haben, signifikant größer. So liegt der Anteil der Zweitsprachenlerner im Bezirk Margareten, wo über 52 Prozent der Bevölkerung ausländischer Herkunft sind, sogar bei alarmierenden 73,8 Prozent der Erstklässler, die kaum oder kein Deutsch sprechen können.
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In anderen Bezirken wie Rudolfsheim-Fünfhaus und Favoriten, die ebenfalls einen hohen Migrantenanteil aufweisen, ist die Situation ähnlich. Hier können auch mehr als 60 Prozent der Schüler nicht ausreichend Deutsch, um dem Unterricht zu folgen. Im Gegensatz dazu schneidet Mariahilf am besten ab, mit nur 18,9 Prozent der Erstklässler, die Schwierigkeiten mit der Sprache haben. Dennoch bedeutet dies, dass fast jeder fünfte neue Schüler auch dort schlecht oder gar nicht Deutsch versteht.
Die Daten verdeutlichen, wie schnell sich die Situation verändert hat. Vor zwei Jahren waren es lediglich 36 Prozent der Kinder, die nicht gut genug Deutsch sprachen. Diese Steigerung sorgt für hitzige Debatten zwischen Regierungsparteien und Opposition, die sich gegenseitig für die Situation verantwortlich machen. Während die ÖVP das Versagen in der frühkindlichen Bildung kritisiert, weist die SPÖ auf die unzureichenden Mittel der Bundesregierung hin.
Es ist zudem bemerkenswert, dass in Wien mittlerweile fast die Hälfte der Bevölkerung, genau 49,7 Prozent, einen Migrationshintergrund hat. Trotz dieses alarmierenden Wachstums wird das Thema Migration in der aktuellen Diskussion häufig vernachlässigt, obwohl es eng mit den Schwierigkeiten in der Sprachförderung der Schüler verbunden ist. Diese Entwicklung ist von großer Bedeutung für die zukünftige Bildungslandschaft in der Hauptstadt.
Für detaillierte Informationen über diese kritische Entwicklung in der Wiener Bildungssituation, finden Sie einen umfassenden Bericht auf apollo-news.net.
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