
Am 6. April 2025 hat der 42. Vienna City Marathon einen neuen Weltrekord im Walzertanzen aufgestellt. An diesem eisig kalten Sonntagmorgen war das Ziel, mindestens 2.025 Paare zum Walzertanzen zu bewegen. Der neue Rekord übertraf den vorherigen Rekord von 1.966 Paaren, der 2013 in Dresden im Schwanensee-Walzer aufgestellt wurde.
Der Tanz fand im Rahmen des Vienna City Marathons statt und beinhaltete nicht nur die Marathon-Teilnehmer, sondern auch 200 zusätzliche Tänzer und Tanzschüler der Tanzschule Kraml. Der Rekord wurde mit dem traditionellen Donauwalzer vollbracht. Zu beachten ist, dass nachdem das Ziel von 2.025 Paaren erreicht wurde, keine weiteren Wertungen mehr vorgenommen wurden, weshalb die genaue Anzahl der Paare, die letztendlich tanzten, nicht bekannt gegeben wurde.
Star-Percussionist fehlte
Ein bemerkenswerter Aspekt des Events war das Fehlen des Star-Percussionisten Martin Grubinger, der aus gesundheitlichen Gründen nicht am Marathon teilnehmen konnte. Seine Abwesenheit stellte einen Verlust für die Veranstaltung dar, da er als einer der prominentesten Künstler für das Event vorgesehen war.
Der Walzer, der an diesem Tag in Wien gefeiert wurde, hat eine lange und bemerkenswerte Geschichte. Er gilt als ältester der modernen bürgerlichen Gesellschaftstänze und leitet seinen Namen vom mittelhochdeutschen „walzen“ ab, was „drehen“ bedeutet. Diese Tanzform fand ihren Weg in die Gesellschaft während und nach dem Wiener Kongress von 1814 bis 1815 und wurde schnell populär.
Die Geschichte des Walzers
Der Walzer entstand aus Protest- und Provokationstänzen des gemeinen Volkes und wurde durch Napoleons Armeen in ganz Europa verbreitet. Laut dem Musikethnologen Curt Sachs, der die gesellschaftlichen Umbrüche in Bezug auf den Walzer in seinem Werk „Eine Weltgeschichte des Tanzes“ analysierte, wurde der Walzer als Ausdruck jugendlicher Kraft und Gemeinschaftsvergnügen wahrgenommen. Diese Tanzart unterschied sich grundlegend von den älteren Tänzen wie dem Menuett.
Goethe beschreibt in seinen Schriften auch, wie er und seine Familie im Walzer unterrichtet wurden, was dessen Bedeutung in der bürgerlichen Gesellschaft unterstreicht. Im 19. Jahrhundert entstanden verschiedene Abarten des Walzers, darunter der französische Walzer und der Boston. Den Höhepunkt der Beliebtheit erlebte der Walzer während des Wiener Kongresses, als die Anwesenden vom Tanzfieber erfasst wurden. Komponisten wie Lanner und Strauß spielten eine entscheidende Rolle in der Förderung und Verbreitung des Wiener Walzers.
Insgesamt bot der 42. Vienna City Marathon nicht nur eine Gelegenheit zur sportlichen Betätigung, sondern auch eine eindrucksvolle Hommage an den Walzer, der tief in der Wiener Kultur verwurzelt ist. Der neue Weltrekord ist ein testamentarischer Ausdruck für die Vitalität und den Gemeinschaftsgeist, den dieser Tanz bis heute verkörpert.
Kleine Zeitung berichtet, dass der 42. Vienna City Marathon einen neuen Weltrekord im Walzertanzen aufgestellt hat. Ergänzende Details dazu finden sich bei SN und zur historischen Bedeutung des Walzers bei Volkstanz.Ort des Geschehens
Details zur Meldung