Wien hat im September ein dramatisches Starkregenereignis erlebt, das als „Jahrhunderthochwasser“ in die Geschichte eingehen wird. Zwischen dem 13. und 17. September stieg der Wienfluss auf ein Niveau, das statistisch nur einmal in tausend Jahren erreicht werden sollte. Ein Monat nach diesem Ereignis ziehen die Wiener Stadtwerke jetzt eine Bilanz über die Auswirkungen auf wichtige Infrastruktur wie das öffentliche Verkehrsnetz und die Gasversorgung.
In einer Pressemitteilung von Donnerstag, den 17. Oktober, betonen die Wiener Stadtwerke, dass durch vorausschauende Planung und umfassende Vorbereitungen die negativen Effekte des Hochwassers größtenteils eingedämmt werden konnten. Der Generaldirektor, Peter Weinelt, hebt hervor, dass trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch Schäden entstanden sind, die nun behoben werden müssen.
Folgen für den Öffentlichen Verkehr
Besonders stark betroffen war der Verkehr. Laut Monika Unterholzner, stellvertretende Generaldirektorin, verlief die Wiederherstellung der Intervalle bei den Wiener Linien bemerkenswert schnell, während der Güterverkehr der Wiener Lokalbahnen Cargo (WLC) weiterhin mit erheblichen Einschränkungen zu kämpfen hat. Über 700 Mitarbeiter waren im Einsatz, um die öffentlichen Verkehrspunkte vor den gefluteten Bereichen zu schützen.
Speziell die Baustelle an der U2-Station Pilgramgasse war von dem Hochwasser stark betroffen. Hier mussten unglaubliche 20.000 Kubikmeter Wasser abgepumpt werden, und viele Geräte wurden beschädigt, was die geplante Bauzeit zusätzlich verzögert.
Technische Probleme gibt es auch bei der U2-Stammstrecke, insbesondere an der Station Rathaus. Wie berichtet, führten Erdbewegungen zu einem Riss im Bauwerk, sodass 15 von 25 installierten Modulen ersetzt werden müssen.
Gasversorgung und lokale Transportdienste
Die Gasversorgung in Wien blieb jedoch während des Hochwassers stabil. Die Wiener Netze registrierten insgesamt 360 Störungen, hauptsächlich aufgrund umgestürzter Bäume und beschädigter Freileitungen. Während rund 1.600 Haushalte vorübergehend ohne Strom waren, wurde die Gasversorgung durchgehend aufrechterhalten, so Weinelt.
Die Badner Bahn konnte ihren Betrieb trotz Schwierigkeiten weiterführen, während der Güterverkehr der Wiener Lokalbahnen Cargo bei der Sperrung der Weststrecke große Einbußen hinnehmen musste. Nur eine geringe Anzahl der geplanten Züge konnten über Umleitungen abgewickelt werden.
Die Wiener Stadtwerke haben jetzt hydrologische Gutachten in Auftrag gegeben, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Das Hochwasser hat den Planungs- und Instandhaltungsprozess in der Stadt verstärkt in den Fokus gerückt, um zukünftige Katastrophen besser zu bewältigen. Die aktuelle Situation verdeutlicht auch, dass das Thema Klimawandel und seine Auswirkungen auf die städtische Infrastruktur zunehmend an Bedeutung gewinnt. Mehr Details zu dieser kritischen Lage finden sich im Artikel von www.meinbezirk.at.