Die Wiener Stadtwerke haben bereits vor dem plötzlichen Stopp der russischen Gaslieferungen an Österreich einen wichtigen Schritt zur Neubewertung der Energieversorgung in der Europäischen Union unternommen. In einer Podiumsdiskussion, die im Wien-Haus in Brüssel stattfand, diskutierten am Mittwoch verschiedene Politiker und Experten über die Entwicklungen der Energiepolitik unter dem Motto "Neustart für die EU: Was bedeutet das für Energie und Mobilität?".
Zu den Rednern gehörten unter anderem Franz Wirtenberger, der österreichische Botschafter in Brüssel, sowie die Politiker Angelika Winzig (ÖVP) und Andreas Schieder (SPÖ). Auch Peter Weinelt, der Geschäftsführer der Stadtwerke, und seine stellvertretende Monika Unterholzner waren anwesend. Angesichts der angespannten Situation am Energiemarkt, verstärkt durch den Ukraine-Konflikt, sahen die Teilnehmer die dringende Notwendigkeit, die Energiezukunft der EU zu klären.
Energiezukunft und Klimaneutralität
Bei der Diskussion wurden zentrale Fragen zur künftigen Energieversorgung erörtert, einschließlich der Themen Klimaneutralität und Versorgungssicherheit. Weinelt betonte die Bedeutung der Wärmewende und einer nachhaltigen Energiemarktreform, um die energiepolitischen Vorgaben der EU umzusetzen. "Ein klimaneutrales Europa benötigt konkrete Maßnahmen, die spätestens jetzt in Angriff genommen werden müssen", erklärte er. Der Geschäftsführer hob hervor, dass die Wiener Stadtwerke bis 2028 rund 8,8 Milliarden Euro in klimafreundliche Infrastruktur investieren wollen, um die Abhängigkeit von fossilen Importen – insbesondere aus Russland – zu verringern.
Unterholtzer ging auf die Rolle der kritischen Infrastrukturen ein, welche die Grundlage der Gesellschaft darstellen. Ihrer Meinung nach sollte die physische sowie digitale Sicherheit dieser Infrastrukturen oberste Priorität genießen. Des Weiteren wurden stabile Finanzierungsbedingungen und klare Fördermechanismen für kommunale Unternehmen als essenzielle Elemente zukünftiger Investitionen genannt. Die Diskussion zeigte deutlich: Um die Herausforderungen des Energiebedarfs zu meistern, müssen diverse Stellschrauben innerhalb der EU angepasst und optimiert werden.
Die Dringlichkeit, die Umstellung auf erneuerbare Energien rasch voranzutreiben, stellt auch für die Wiener Stadtwerke eine vordringliche Aufgabe dar. Die Förderung neuer Technologien, wie Geothermie und klimaneutraler Fernwärme, spielt dabei eine Schlüsselrolle, um dem Sektor der Wärmeversorgung umweltfreundlicher zu gestalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der plötzliche Stopp der Gasversorgung durch Russland nicht nur eine Herausforderung darstellt, sondern auch als Weckruf für die gesamte EU fungiert, die Energieversorgung neu zu denken. Die Wiener Stadtwerke zeigen mit ihrer geplanten Investition und ihrem Bekenntnis zur Klimaneutralität, wie der Weg in eine nachhaltige Energiezukunft gestaltet werden kann.
Für weitere Informationen gibt es detaillierte Einblicke in die derzeitige Situation und die Führungsansätze der Wiener Stadtwerke, die auf www.meinbezirk.at nachzulesen sind.
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