In Wien ist die Paketlieferung im Jahr 2023 auf ein Rekordniveau gestiegen. Laut dem neuesten Branchenreport der Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP) wurden täglich rund 540.000 Pakete zugestellt, ein beispielloser Anstieg, der die Bedeutung dieser Dienste in der heutigen Online-Welt verdeutlicht.
Die Zahl der ausgelieferten Pakete zeigt, wie stark sich das Kaufverhalten der Menschen durch den Online-Handel verändert hat. Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport in der Wirtschaftskammer Wien (WKW), erklärt, dass zur Trendwende vor etwa einem Jahrzehnt im Jahr 2014 nur rund 53 Millionen Pakete jährlich in Wien zugestellt wurden, was jetzt auf beeindruckende 133 Millionen gestiegen ist.
Die Zahlen sprechen für sich
Für viele Wiener Haushalte hat sich der Paketempfang zur Normalität entwickelt. Im Durchschnitt erhält jeder Haushalt in der Stadt jährlich etwa 112 Pakete, während Unternehmen sogar mit rund 150 Paketlieferungen pro Jahr rechnen. Diese enormen Zahlen haben Auswirkungen auf die städtische Infrastruktur und den Logistiksektor. Sertic hebt hervor, dass die gesamte Menge an Paketen, würde man sie nebeneinander legen, die Fläche des gesamten Bezirkes Simmering einnehmen könnte.
Die Prognosen für die kommenden Jahre sind noch eindrucksvoller: Experten gehen davon aus, dass in weniger als einem Jahrzehnt bis zu 250 Millionen Pakete jährlich zugestellt werden könnten. Diese Entwicklung stellt eine große Herausforderung für die zuständigen KEP-Dienstleister dar, die sich um die effiziente Abwicklung dieser enormen Mengen kümmern müssen.
Katarina Pokorny, Obfrau der Kleintransporteure, betont, dass die Kleintransporteure in Wien eine essenzielle Rolle spielen. „Ohne uns wäre Wien geliefert“, sagt sie mit einer gewissen Ernsthaftigkeit. Kleintransporteure sind nicht nur für die Auslieferung von Paketen zuständig, sondern auch für die Grundversorgung der Stadt. Beispielsweise liefern sie lebenswichtige Medikamente an Apotheken, Lebensmittel an Supermärkte und wichtige Dokumente an Unternehmen.
Innovative Lösungen für die Logistik
Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, unterstützt die Wirtschaftskammer verschiedene Projekte zur Verbesserung der Logistik. Aktuell sind in Wien 1.069 Paketboxen installiert, eine Steigerung von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Paketstationen sollen den Zustellern helfen, ihre Arbeiten effizienter zu gestalten und die Wartezeiten zu reduzieren.
Zusätzlich wird der Ausbau der Ladepunktinfrastruktur sowie die Schaffung von Zonen für Ladetätigkeiten als entscheidende Schritte angesehen, um eine reibungslose Logistik zu gewährleisten. Laut Pokorny sind diese Maßnahmen entscheidend, um das Wachstum der Branche zu unterstützen und gleichzeitig den Bedürfnissen der Wiener Bürger gerecht zu werden.
Der KEP-Report für 2024, der die neuesten Entwicklungen in der Branche zusammenfasst, kann auf der Webseite der Wirtschaftskammer Wien heruntergeladen werden: www.wko.at.