Der aktuelle Wetterbericht für Wien ist alles andere als erfreulich. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) informierte am Sonntagnachmittag, dass der Wienfluss von einem 100-jährlichen Hochwasser betroffen ist, während an der Donau ein 30-jährliches Hochwasser zu beobachten ist. In Penzing wurden bereits 13 Häuser evakuiert, was auf die dramatische Lage in der Stadt hinweist. Zudem wurden einige Straßen und U-Bahn-Stationen gesperrt.
Bereits am Freitag hatten die Einsätze der Berufsfeuerwehr in Wien begonnen und stiegen schlagartig von 300 Einsätzen am Freitag auf über 1.100 am Samstag. Auch am Sonntag ist ein weiterer Anstieg der Einsätze zu erwarten. Bürgermeister Ludwig zeigte sich alarmiert und betonte die Notwendigkeit, die Situation ständig zu überwachen, während die Feuerwehr in einem hohen Bereitschaftsmodus arbeitet.
Evakuierungen und Einsätze der Feuerwehr
Zu den evakuierten Haushalten zählen sowohl Einfamilienhäuser als auch Reihenhäuser, wobei insbesondere Tiefgaragen, Keller und Erdgeschossbereiche gefährdet sind. Die betroffenen Familien konnten glücklicherweise bei Freunden und Verwandten unterkommen, statt in einem Notfalllager untergebracht werden zu müssen.
In den frühen Morgenstunden von Sonntag wurden die Evakuierungen in der Ludwiggasse vorgenommen, wo die Flutgefahr am höchsten war. Die Berufsfeuerwehr hielt alle Bewohner auf dem Laufenden und gab alles, um die Evakuierungen so sicher und schnell wie möglich durchzuführen. Der gefährliche aber notwendige Schritt, die Anwohner zu evakuieren, zeigt, wie ernst die Situation genommen wird.
Die Ausmaße der Rettungsaktion sind enorm. Die Feuerwehr hatte am Sonntag bereits im Durchschnitt 100 Einsätze pro Stunde zu bewältigen, die von herunterfallenden Ästen bis hin zu Evakuierungen reichen. Trotz der hohen Einsatzzahlen sichert ein Feuerwehrsprecher zu, dass bei echten Notfällen, wie Bränden oder Menschenrettungen, stets angemessene Mittel zur Verfügung stehen.
Die Situation an den Gewässern
Die Situation an der Donau ist laut Ludwig stabil, hier wird ein 30-jährliches Hochwasser erwartet. Dies ist weniger kritisch als beim Wienfluss, dessen Pegel dramatisch ansteigt. Die MA 45, verantwortlich für die Wiener Gewässer, bestätigte, dass derzeit 10.000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde am Donaufluss durchfließen. Dies könnte sich im Vergleich zu den maximalen Werten von 2013, als 10.700 Kubikmeter pro Sekunde gemessen wurden, als problematisch erweisen.
In der aktuellen Lage wurden mehrere Brücken, darunter die Hütteldorfer Brücke, gesperrt, um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten. An der Liesing wurde gegen Mittag der Höchststand erreicht. Glücklicherweise gibt es jedoch auch positive Nachrichten: Laut Behörden sinken die Pegelstände überall, was Hoffnung auf Entspannung in der Lage bringt.
In unmittelbarer Folge der Unwettersituation hat die Bildungsdirektion Wien beschlossen, alle Schülerinnen und Schüler, deren Wohnort von den Unwettern betroffen ist, für den kommenden Montag (16. September) automatisch zu entschuldigen. Bei möglicherweise notwendigen Schulschließungen werden die betroffenen Schüler und Lehrer rechtzeitig informiert. Zudem wird Eltern empfohlen, ihre Kinder sicher zu halten und zu überprüfen, ob sie sich in der Nähe von gefährdeten Gebieten aufhalten.
Das Wetter hat auch teilweise zur Berichterstattung über Stromausfälle in der Stadt geführt, die durch Dauerregen und Sturmböen verursacht wurden. Dies zeigt, wie sehr die Unwetterlage die Stadt und ihre Bewohner beeinträchtigt hat und weiterhin in den kommenden Tagen für Herausforderungen sorgen könnte.