In den letzten 48 Stunden haben zahlreiche Wetter-Apps Alarmzeichen für die Luftqualität in Wien gesendet. Die Nutzer wurden gewarnt, dass die Luft als "schlecht" oder sogar "ungesund" eingestuft wird. Zu diesen Bedenken äußerten sich Experten, die die Situation näher beleuchten wollen. Besonders betont wird, dass die Messstationen in der Stadt, insgesamt 17 an der Zahl, überwiegend erhöhte Feinstaubwerte registrieren. Laut Informationen von „Wien heute“ sind viele dieser Werte nicht nur über dem empfohlenen Niveau, sie bringen auch potenzielle gesundheitliche Risiken mit sich.
Vor allem die Partikel PM-2,5 und PM-10 stehen im Fokus. Diese winzigen Teilchen gelangen durch Industrie und Verkehr in die Luft und können die Gesundheit gefährden. „Derzeit sind die Werte teilweise aufgrund meteorologischer Bedingungen und erhöhten Verbrennungsprozessen angestiegen“, erklärt Umweltmediziner Hans-Peter Hutter. Er verweist darauf, dass die aktuelle Wetterlage – eine Inversionswetterlage – dafür verantwortlich ist, dass die obere Luftschicht wärmer ist als die untere, was die Verbreitung von Luftverschmutzung begünstigt. Dabei erwähnt er, dass die typischen Winde, die normalerweise für einen Luftaustausch sorgen, momentan kaum vorhanden sind.
Experten warnen vor gesundheitlichen Auswirkungen
Die Redaktion von „Krone.at“ zitiert Heinz Tizek, verantwortlich für die Luftgütemessung in Wien. Er stellt klar, dass die Werte zwar von den strengen Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) abweichen, es sich jedoch nicht um gesundheitsgefährdende Mengen handelt. „Die Luft hier ist heuer besser als vor 15 Jahren“, sagt er. Trotz dieser scheinbar positiven Einschätzung beobachten viele Bürger die alarmierenden Meldungen mit Besorgnis. Kritisch wird angemerkt, dass die Wetter-Apps zwar treffende Messwerte liefern, jedoch ihre Warnungen nicht ausreichend erläutern. Dies führe zu Unsicherheit unter den Nutzern.
Die WHO empfiehlt einen täglichen Wert von maximal 10 µg/m³, doch in den letzten Wochen wurde dieser Wert in Wien wiederholt überschritten. Den aktuellen Zahlen zufolge zeigt sich, dass mehrere Stationen in der Stadt alarmierend hohe Werte aufweisen. Besonders stark betroffen sind Standorte wie die Wiedner Hauptstraße und der Währinger Gürtel.
Ausblick auf eine Besserung der Luftqualität
Ein positiver Aspekt: Experten sagen voraus, dass sich die Luftqualität in den kommenden Tagen verbessern könnte. Die Hochdruckwetterlage, die derzeit für die schlechten Werte verantwortlich ist, wird voraussichtlich abklingen, was zu mehr Luftaustausch und damit weniger Feinstaub führen sollte. Auch die Stadt Wien berichtet von Messwerten, die in den vorangegangenen Jahren als deutlich niedriger einzustufen sind.
Die angespannten Werte sind zwar Grund zur Besorgnis, jedoch betonen die Fachleute, dass es sich um eine Summe von Einflussfaktoren handelt, die nicht ausschließlich lokal sind, sondern auch von den Regionen außerhalb Wiens, wie Niederösterreich und sogar Ungarn, beeinflusst werden. Wer sich über die aktuelle Luftqualität informieren möchte, erfährt in regelmäßigen Abständen auf wien.gv.at und der Plattform „AQICN.com“ mehr, wo die Luftgüteberichte veröffentlicht werden.
Die gemessenen Feinstaubwerte zeigen derzeit aus Sicht der Stadt Wien jedoch, dass die Jahresmittelwerte weiterhin im moderaten Bereich bleiben: PM10-Werte bewegten sich zwischen 12 und 16 µg/m³, während die PM2.5-Werte zwischen 8 und 11 µg/m³ lagen.
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