Am Abend des 15. November 2023 traf eine bedeutende Entscheidung in Bezug auf die Energieversorgung Österreichs ein, als Gazprom, der russische Staatskonzern, seine Gaslieferungen an die OMV vollständig einstellte. Diese Entwicklung markiert das Ende einer über 56 Jahre währenden Kooperation zwischen Österreich und Russland, die mit dem Gasimport begann. Ab 6 Uhr an diesem Freitag wurde kein Gas mehr geliefert, was sowohl politisch als auch wirtschaftlich von großer Bedeutung ist.
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) äußerte sich in einer ersten Erklärung zu diesen Ereignissen und betonte, dass „niemand in Österreich aufgrund von Gasliefermangel frieren“ werde. Die Stadt Wien habe sich bereits frühzeitig auf solche Szenarien vorbereitet und angekündigt, dass die Belieferung der Kundinnen und Kunden der Wien Energie gesichert sei. Dies bedeutet, dass die Bevölkerung weiterhin Zugang zu Wärme und Strom hat, auch wenn die russischen Lieferungen eingestellt wurden.
Vorbereitungen auf den Lieferstopp
Die Wiener Stadtwerke und Wien Energie hatten bereits im September beschlossen, ab Januar 2025 vollständig aus russischem Gas auszusteigen. Diese Vorausplanung zeigt sich nun als weise Entscheidung in Anbetracht der fragilen Situation der Energiemärkte und der Unzuverlässigkeit Russlands als Lieferant. „Niemand wird mehr für russisches Gas bezahlen müssen“, erklärte ein Sprecher der Stadt, da die entsprechenden Verträge bereits aktualisiert wurden.
Städtische Vertreter, wie Peter Hanke (SPÖ), der für die Stadtwerke zuständig ist, betonten die Wichtigkeit einer wachsamen Beobachtung der weiteren Entwicklungen auf dem Energiemarkt. Obwohl die Gasversorgung aktuell als gesichert gilt, bleibt der Fokus darauf, wie sich die Situation in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln wird. Hanke erklärte, die Stadt sei „nachhaltig auf andere Energiequellen umgestiegen“ und habe bereits Lieferungen aus Regionen wie Nordafrika und Norwegen gesichert.
Die Energie-Control, die für die Regulierung der Elektrizitäts- und Erdgaswirtschaft verantwortlich ist, bestätigte ebenfalls die gesicherte Gasversorgung in Österreich. Laut den Daten der ENTSOG Transparency Platform sind die Gasflüsse momentan stabil, was eine gewisse Beruhigung in dieser herausfordernden Zeit darstellt.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Österreich durch weitreichende Vorkehrungen in der Lage ist, die Herausforderungen, die mit dem plötzlichen Stopp der russischen Gaslieferungen verbunden sind, zu bewältigen. Das Land hat sich gut auf diese Situation vorbereitet und deckt nun seinen Energiebedarf aus anderen, stabileren Quellen. Die Entwicklungen der nächsten Wochen werden entscheidend sein, um die Zuverlässigkeit und Sicherheit der Energieversorgung langfristig zu garantieren.