Nach einer fünfjährigen Bauzeit feierte das Anton Proksch Institut (API) in Wien Liesing die feierliche Einweihung seiner modernisierten Klinik, die nun höchste Standards in der Suchtbehandlung bietet. Peter Hacker, der Wiener Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport, äußerte seine Begeisterung: „Ein Meilenstein in der langen Geschichte von Europas größter Suchtklinik, die nun alle nötigen Voraussetzungen für eine Suchtbehandlung auf der Höhe der Zeit erfüllt.“ Der Standort, der bereits eine lange Tradition hat, wird ab sofort mit 266 Betten und 50 Plätzen für ganztägig ambulante Therapien ausgestattet.
Das Anton Proksch Institut ist bekannt für seine respektvolle und wertschätzende Herangehensweise an Suchtkranke und stellt ihnen flächendeckend die bestmögliche Behandlung zur Verfügung. Hacker betonte, dass die neue Klinik einen architektonischen Ausdruck des integrativen Menschenbildes darstellt, das die Arbeit des Instituts leitet. Dies wird durch die flexible Anpassung an die Bedürfnisse der Patienten unterstrichen, die seit der Gründung des API eine herausragende Rolle spielt.
Moderne Einrichtungen für ganzheitliche Therapieansätze
In die Neugestaltung der Klinik flossen 46 Millionen Euro, um sicherzustellen, dass sie den höchsten Qualitätsstandards entspricht. Der Neubau bietet ausschließlich Ein- und Zweibettzimmer und enthält moderne Therapie- und Seminarräume. Zudem stehen den Patienten großzügige Außenbereiche wie Dachterrassen und ein mehr als 1.000 Quadratmeter großer Garten zur Verfügung. Hier können sie sich nicht nur entspannen, sondern auch an Aktivitäten wie Tischtennis und Minigolf teilnehmen.
Die Philosophie des Instituts zielt darauf ab, den Patienten zu helfen, ihre Ressourcen wiederzuentdecken und Selbstbestimmung sowie Freude zu fördern. Diese Ausrichtung auf Individuen ist eine essentielle Grundlage in der Suchtbehandlung.
Vielfältige Behandlungsansätze und neue Programme
Prim. Dr. Wolfgang Preinsperger, ärztlicher Direktor des API, informierte über die herausragenden Behandlungsmöglichkeiten, die nun zur Verfügung stehen: „Suchtbehandlung ist eine hochkomplexe Behandlungsform“, die verschiedene Aspekte wie medizinische und psychosoziale Betreuung umfasst. Die neue Klinik schafft die optimale Umgebung, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Patienten einzugehen.
Ebersichtlich wurden neue Programme ins Leben gerufen, wie etwa das STEPS-Programm, das speziell für Jugendliche und junge Erwachsene konzipiert ist. Dieses geht über die bisherigen Angebote hinaus und ist nun auch in einem eigenen Bereich der Klinik verfügbar. Darüber hinaus werden spezifische Behandlungsschwerpunkte für ältere Patienten und Frauen sowie Angebote für Menschen mit stoffungebundenen Suchtformen bereitgestellt.
Die Eröffnung der Klinik stellt einen klaren Schritt in die Zukunft dar, denn das Anton Proksch Institut gilt seit seiner Gründung im Jahr 1956 als Pionier in der Suchtbehandlung in Österreich. Dieser Neubau ist nicht nur ein Zeichen für den Fortschritt in der Behandlung, sondern auch für den sich wandelnden Bedarf an modernen, flexiblen Behandlungsansätzen für Suchtkranke.
Hinter dem Bauprojekt steht die VAMED, die jahrzehntelange Erfahrung in der Planung von Gesundheitseinrichtungen hat. Diese Expertise war entscheidend, um das Projekt, trotz der Herausforderungen während der Covid-Pandemie, erfolgreich umzusetzen. Die Klinik im Ostbereich des API-Areals wird zukünftig den sich verändernden Behandlungsbedarfen gerecht und stärkt die Position des Instituts in einem sich ständig weiterentwickelnden therapeutischen Umfeld.
Außerdem bietet das API in weiteren Einrichtungen in Wien und Umgebung ambulante Beratung und Behandlung an, um das umfassende Betreuungsangebot für Menschen mit Suchtproblemen zu vervollständigen. Mit dem neuen Klinikstandort steht nun eine Einrichtung zur Verfügung, die nicht nur den aktuellen sondern auch zukünftigen Herausforderungen in der Suchtbehandlung gewachsen ist.