Im November fand in Liesing ein wichtiges Businesstreffen der Wirtschaftskammer Wien (WKW) statt, bei dem sich rund 20 Teilnehmer:innen über verschiedene Fördermöglichkeiten informierten. Diese Veranstaltungen sind entscheidend für Unternehmer:innen, die nach finanzieller Unterstützung suchen, um ihre Geschäftsideen umzusetzen. Die WKW bot wertvolle Einblicke in die unterschiedlichen Förderprogramme, während Gordana Stojanovic und Alexandra Mühlhauser vom Förderservice die Teilnehmer an die Bedeutung des zeitlichen Ablaufs bei Förderanträgen erinnerten.
Ein besonders wichtiger Hinweis war, dass der Förderantrag unbedingt vor der Umsetzung eines Projekts eingereicht werden muss: „Bitte unbedingt beachten: Reichen Sie den Förderantrag ein, bevor Sie einen Auftrag erteilen. Danach ist es leider zu spät, und Sie haben Geld verschenkt.” Diese Anweisung verdeutlicht, wie essenziell es ist, die nötigen Schritte rechtzeitig zu planen, um nicht ungenutzte Finanzhilfen zu verlieren.
Überblick über Fördermöglichkeiten
Die angebotenen Förderungen sind vielfältig und bieten sowohl finanzielle Zuschüsse als auch Kredite an. Beispielsweise können Unternehmen, die übernommen werden und in der gleichen Branche tätig bleiben, einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von bis zu 10.000 Euro erhalten. Zudem gibt es in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien Kredite von bis zu 15.500 Euro für Investitionen, die über fünf Jahre zum Zinssatz von 1,75 Prozent zurückgezahlt werden können.
Für Unternehmensberatungen sind die ersten beiden Stunden nur mit der Umsatzsteuer zu bezahlen, und weitere Stunden werden je nach Unternehmensgröße teilweise gefördert. Außerdem wird bei langanhaltenden Krankheiten eine Betriebshilfe angeboten, die einspringt, wenn der Unternehmer oder die Unternehmerin aufgrund von Verletzungen oder Schwangerschaft nicht arbeiten kann.
Zusätzlich konnten die Teilnehmer:innen auch von anderen Förderstellen hören, wie dem Mikrokredit vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW), der keine Sicherheiten erfordert, aber einen Businessplan verlangt. Gerade kleine und mittlere Unternehmen und Einzelunternehmer:innen können von Programmen wie „KMU DIGITAL“ profitieren, die Unterstützung in der Digitalisierung bieten, oder von Umweltförderungen, die für nachhaltige Projekte wie Photovoltaikanlagen und thermische Sanierungen bereitstehen.
Bedeutung für die Wirtschaft
Die Wirtschaftsagentur Wien spielt eine zentrale Rolle in der Förderung von Projekten und unterstützt Unternehmen dabei, erfolgreich Zuschüsse zu beantragen. Im Vorjahr wurden etwa 1.500 Projekte mit insgesamt 50 Millionen Euro gefördert. Diese Zahlen verdeutlichen den wichtigen Beitrag, den öffentliche Förderung für die wirtschaftliche Entwicklung leistet.
Ab Januar 2024 wird eine neue Förderperiode mit 21 verschiedenen Programmen starten, von denen einige Verbesserungen hinsichtlich der Zuschussquote aufweisen. Dies bedeutet, dass Unternehmen möglicherweise bis zu 50 Prozent der Projektkosten als Zuschuss erhalten können. Matthias Nöster von der Wirtschaftsagentur betont die Wichtigkeit von Gesprächen mit Förderberatern, um die passenden Programme für die jeweiligen Projekte zu finden.
Für Unternehmen besteht der Schwerpunkt insbesondere in der Unterstützung bei Investitionen in neue Maschinen oder Verfahren, der Anpassung von Standorten und der Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse. Um Förderungen zu beantragen, sind verschiedene Dokumente erforderlich, darunter Projektanträge und detaillierte Unternehmensbeschreibungen.
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Pflicht zur rechtzeitigen Antragstellung. Günther Ferlin von der Wirtschaftsagentur hebt hervor, dass Eigenmittel von mindestens 30 Prozent benötigt werden und die Reihenfolge der Antragstellung entscheidend ist: „Erst den Förderantrag stellen, dann bestellen.“ Diese Vorgehensweise stellt sicher, dass der Antrag den richtigen Rahmen hat und die Chancen auf Bewilligung steigen.
Mit diesen wertvollen Informationen verließen die Teilnehmer:innen das Treffen und hatten zudem die Gelegenheit, persönliche Fragen zu ihren Projekten zu klären. Solche Begegnungen fördern nicht nur den Wissensaustausch, sondern stärken auch die Gemeinschaft der Unternehmer:innen in der Region und helfen, die lokale Wirtschaft zu unterstützen.
Für weitere Informationen zu diesen Themen lohnt es sich, die aktuellen Berichte auf www.wko.at zu konsultieren.
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