Am 11. September 2023 war es endlich soweit: Der Neubau des Anton Proksch Instituts (API) im Wiener Stadtteil Liesing wurde feierlich eröffnet. Diese Übertragung in moderne, freundliche Räumlichkeiten bietet nun eine optimierte Umgebung für aktuelle Therapieansätze, die Suchtkranken zugutekommen. Das API blickt auf eine lange Geschichte zurück; seit 1961 werden hier Menschen behandelt, die an Suchtproblemen leiden. Obwohl das alte Gebäude über die Jahre viel Patina angesammelt hatte, erfreut sich die Einrichtung nun an einer modernen Infrastruktur.
Die neuen Räumlichkeiten sind das Resultat von etwa drei Jahren intensiver Planung und danach fünf Jahren Bauzeit, in die insgesamt 46 Millionen Euro investiert wurden. Mit dieser Summe stehen nun 266 Betten und 50 Plätze für Tageskliniken sowie ambulante Betreuungsplätze bereit. Das neue Gebäude ist nicht nur darauf angelegt, die Therapie zu verbessern, sondern auch die Aufenthaltsqualität für die Patienten deutlich zu steigern. Die Anlage umfasst zahlreiche Therapie- und Aufenthaltsräume und eine rund 1.000 Quadratmeter große Gartenlandschaft.
Wichtige Stimmen zur Eröffnung
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) betonte bei der Eröffnungsfeier die Bedeutung des Instituts. Er kann auf eine lange Geschichte mit der Einrichtung zurückblicken und erinnerte sich an seine anfänglichen Begegnungen als Drogenkoordinator in den frühen 90er-Jahren. Laut Hacker ist es entscheidend, Suchtkranke mit Respekt zu begegnen und ihnen die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie benötigen. Ein persönlicher Moment der Wertschätzung kam auch von API-Geschäftsführerin Gabriele Gottwald-Nathaniel, die ein Beispiel anführte: Zwei Patienten, die nicht in einem dafür vorgesehenen Bereich rauchten, verfassten einen Brief, in dem sie sich über die Wertschätzung des Neubaus äußerten, und dies auf Wiener Mundart. Ihre Worte verdeutlichen den positiven Einfluss, den der Neubau auf die Betroffenen hat.
Die Herausforderungen während der Bauphase, die bei laufendem Betrieb stattfand, wurden von der Geschäftsführerin ebenfalls angesprochen. Der neu gestaltete Außenbereich beinhaltet nicht nur einen Therapiegarten, sondern auch Möglichkeiten für verschiedene körperliche Aktivitäten, wie Tischtennis, Minigolf und Ballsportarten. Als Ärztlicher Direktor hebt Primarius Wolfgang Preinsperger hervor, dass die Patienten nun unter den bestmöglichen Bedingungen behandelt werden können.
Therapieansätze und Programme
Das Anton Proksch Institut ist bekannt für seine innovativen Therapieansätze. In der neu eröffneten Einrichtung werden Behandlungskonzepte für verschiedene Zielgruppen angeboten, darunter spezielle Programme für ältere Suchtkranke, Medikamentenabhängige und Frauen. Besonders hervorzuheben ist das neu eingeführte STEPS-Programm, das sich auf die Behandlung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen konzentriert und nun in Vollbetrieb geht.
Das API hat sich als pillar für Suchttherapie etabliert und behandelt sämtliche gängigen Süchte, darunter Alkohol- und Drogenabhängigkeit sowie pathologisches Glücksspiel. Die neue Infrastruktur wird maßgeblich dazu beitragen, diese Arbeit fortzusetzen und die Behandlungsqualität weiter zu verbessern. Laut der Webseite des Instituts www.api.or.at gibt es hier umfassende Informationen zu den verfügbaren Programmen.