Das „magdas“-Hotel im Wiener Prater steht vor einer bedeutenden Renovierung, die im Jahr 2025 beginnen soll. Das Hotel, das 2015 als erstes seiner Art in einem ehemaligen Pflegewohnhaus eröffnet wurde, hat sich einen Ruf als innovatives und sozial verantwortliches Unternehmen erarbeitet. Durch die Renovierung, die auf Nachhaltigkeit abzielt, wird nicht nur die Einrichtung selbst erneuert, sondern auch das Konzept eines sozialen Arbeitsplatzes für Menschen mit Fluchterfahrung weiter ausgebaut.
Seit seiner Eröffnung hat das „magdas“-Hotel über 100 Menschen, die aus schwierigen Situationen geflüchtet sind, die Möglichkeit gegeben, im Gastgewerbe Fuß zu fassen. Dieser Ansatz zeigt, welche positiven Auswirkungen solche Projekte auf die Integration und den Arbeitsmarkt haben können. Viele dieser Menschen bringen frische Perspektiven und vielfältige Talente mit, die die Branche bereichern.
Der Fokus auf nachhaltige Renovierung
Die geplante Renovierung des ursprünglichen Standorts wird mit einem klaren Fokus auf ökologische Nachhaltigkeit durchgeführt. Geplant ist, die bestehende Struktur des Hauses weitestgehend zu erhalten, um die Menge an Abrissmaterial zu minimieren. Die Modernisierungsarbeiten beinhalten innovative Lösungen wie die Nutzung von Grundwasser zur Beheizung und Kühlung des Gebäudes sowie die Installation einer Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung. So wird eine abwechslungsreiche und umweltbewusste Nutzung des Gebäudes gewährleistet.
Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, hebt hervor, wie wichtig dieser Umbau ist: „Mit der Eröffnung eines zweiten magdas-Hotels in Wien verdoppeln wir unsere soziale Wirkung und können noch mehr engagierten Menschen den Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglichen.“ Ab 2027 wird es zudem rund 40 zusätzliche Ausbildungs- und Arbeitsplätze im neuen Standort geben, was für die Region von großem Wert ist.
Ein Ausbildungsmodell mit Erfolgsgeschichten
Das „magdas“-Hotel bietet seinen Mitarbeitern nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern auch eine wertvolle Ausbildung in unterschiedlichen Lehrberufen. Es ist eine griffige Möglichkeit, jenen zu helfen, die eventuell andere Chancen auf dem Arbeitsmarkt nicht erhalten würden. Die mehrjährige Ausbildung ist darauf ausgelegt, junge Menschen mit Fluchterfahrung in ihrer beruflichen und persönlicher Entwicklung zu unterstützen.
Ein Beispiel für den Erfolg dieser Initiative ist der aktuelle Front-Office-Manager, der 2016 ein freiwilliges Integrationsjahr im Hotel absolvierte. Er nutzte die Gelegenheit, um das Unternehmen kennenzulernen und seine Deutschkenntnisse zu verbessern. Später schloss er erfolgreich seine Ausbildung als Hotelfachmann ab und erwarb zusätzlich eine Buchhalterprüfung. Heute leitet er das Front Office und bildet aktiv neue Auszubildende aus.
Das “magdas”-Projekt wurde 2012 von der Caritas der Erzdiözese Wien ins Leben gerufen, mit dem klaren Ziel, soziale Herausforderungen durch unternehmerische Lösungen anzugehen. Diese Philosophie wird durch die Eröffnung innovativer Einrichtungen fortgesetzt, die es Menschen ermöglichen, ihre Fähigkeiten in einem unterstützenden Umfeld zu entwickeln.
Das bevorstehende Umbauprojekt des „magdas“-Hotels ist mehr als nur eine Renovierung; es ist ein Schritt in eine inklusive Zukunft, die auf sozialer Verantwortung und ökologischen Prinzipien basiert. Das Hotel hat sich als wichtiges Bindeglied für die Integration von Menschen mit Fluchterfahrung etabliert und wird mit der Renovierung und dem Erweiterungsinitiativen das bestehende Konzept weiter stärken.