Eine bemerkenswerte Entwicklung hat sich in Wien zugetragen: Nach etwa dreieinhalb Monaten, in denen sich die Behörden mit der Fahndung nach einer entflohenen Inhaftierten beschäftigten, gelang es den Ermittlungsbehörden schließlich, die zweite der beiden Frauen zurückzuholen, die aufgrund einer Steuerung aus der Justizanstalt Josefstadt geflohen war.
Die 31-Jährige wurde zusammen mit ihrem Lebensgefährten in einem Hotelzimmer in Wien-Josefstadt aufgegriffen. Diese Festnahme erfolgte am Dienstag, als die Ermittler sie anhand von Hinweisen lokalisierten. Der Mann, der 35 Jahre alt ist, war bereits wegen Suchtmitteldelikten gesucht. Die Stadt ist nun mit einer weiteren Entwicklung konfrontiert, die nicht nur die Sicherheit, sondern auch das Vertrauen in die Justiz betrifft.
Die Hintergründe der Flucht
Die Ent escape begann am 18. Juli, als die 31-Jährige und eine 43-Jährige aus der Justizanstalt abhauen konnten. Beide Frauen waren als Hausarbeiterinnen im nicht geschlossenen Bereich der Anstalt eingesetzt. Ihre Flucht war jedoch von kurzer Dauer, denn die ältere Frau wurde bereits am 24. Juli während einer Kontrolle aufgegriffen. Nun warteten alle auf den Zeitpunkt, an dem auch die zweite Frau in die Hände der Behörden fallen würde.
Die Festnahme im Hotel brachte nicht nur die Rückführung der Verhafteten, sondern auch mehrere kriminelle Einsichten zutage. Im Zimmer der beiden fanden die Polizeibeamten unter anderem gefälschte Ausweisdokumente, Bankomatkarten sowie Drogen wie Crystal Meth und Heroin. Diese Funde belegen, dass die gesuchte Frau und ihr Begleiter sich nicht nur vor den Behörden verstecken wollten, sondern auch tiefer in kriminelle Strukturen verwickelt waren.
Die Landespolizeidirektion Wien gab bekannt, dass die Festnahme für die Beteiligten nun rechtliche Konsequenzen haben wird. Der Rückkehr der 31-Jährigen in eine Justizanstalt folgt nicht nur ihre ursprüngliche Strafe, sondern wahrscheinlich auch zusätzliche Anklagen aufgrund der sichergestellten Beweismittel im Hotel.
Während die ersten Reaktionen auf die Rückkehr der entlaufenen Verhafteten durchwachsen sind, fragt man sich, was diese Flucht über die Sicherheitsvorkehrungen in der Justizanstalt selbst aussagt. War die Aufsicht in den nicht geschlossenen Bereichen ausreichend, oder gibt es strukturelle Mängel, die unbedingt angegangen werden müssen? Möglicherweise wird dies ein Themenbereich sein, der in den kommenden Tagen intensiver beleuchtet wird.
Diese Vorfälle werfen ein schlechtes Licht auf das Justizsystem der Stadt, das bereits unter dem Druck von Reformen steht. Die Frage bleibt, wie die Verantwortlichen auf diese sicherheitstechnischen Versäumnisse reagieren werden und welche Maßnahmen ergriffen werden, um derartige Vorfälle in Zukunft zu vermeiden.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation weiter entwickeln wird, sowohl im Hinblick auf die rechtlichen Schritte als auch auf die gesellschaftliche Diskussion über die Sicherheit in Gefängnissen. Der Fall zeigen, dass das Thema Justiz und Sicherheit in Wien nicht nur von rechtlicher, sondern auch von gesellschaftlicher Relevanz ist.