Wien-Josefstadt

Ziel eines Love-Scams: Nigerianer betrügt Österreicher um 700.000 Euro

Nigerianischer Betrüger gab sich als Millionenerbin aus und schnappte sich von Dubai aus über 700.000 Euro von vier Österreichern – der "Hexer im Hotelzimmer" wurde endlich gefasst!

Ein betrügerischer Plan, der von einem 33-jährigen Nigerianer ausgeheckt wurde, wenig später die ernüchternde Realität für vier österreichische Männer, die über soziale Medien in eine erdachte Liebesgeschichte verwickelt wurden. Der Täter gab sich als wohlhabende US-Schauspielerin und Millionenerbin aus und entschied sich dafür, seine Machenschaften aus einem Hotelzimmer in Dubai heraus zu steuern. Geschickt setzte er falsche Versprechungen in Szene, die letztendlich dazu führten, dass seine Opfer einen Betrag von über 700.000 Euro verloren.

Von August 2019 bis März 2020 hat der Betrüger über Plattformen wie Instagram und Xing Kontakt zu seinen späteren Opfern aufgebaut. Anfänglich waren die Interaktionen harmlos, aber dieser scheinbar charmante Austausch entwickelte sich schnell zu einem höchst problematischen Szenario. Nachdem die ersten Avancen über Social Media gemacht waren, wechselte man zu einem Messenger-Dienst, wobei der Täter Telefonnummern aus Malaysia und Florida verwendete, um noch mehr Vertraulichkeit zu suggerieren.

Manipulative Strategien mit gefälschten Dokumenten

Der Nigerianer nutzte eine Vielzahl von manipulativen Ansätzen, um Vertrauen zu gewinnen. Er erfand Geschichten über angebliche Erbschaften und Immobiliengeschäfte in Asien und legte scheinbar authentische Verträge sowie Urkunden vor, die seinen erfundenen Hintergrund untermauern sollten. Diese gefälschten Dokumente waren der Schlüssel, um die Männer zur Herausgabe ihrer Ersparnisse zu bewegen. Solche Betrugsmaschen, auch bekannt als „Love-Scam“, basieren auf der Emotionalität ihrer Opfer und der Illusion von Liebe und Nähe.

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Durch die Schaffung einer emotionalen Verbindung gelang es dem Betrüger, die vier Männer zu insgesamt 53 Überweisungen zu bewegen. Die Einnahmen wurden sodann massenhaft auf ausländische Konten überwiesen oder in bar abgehoben, wobei die Spur des Geldes durch ausgeklügelte internationale Netzwerke verloren ging. Der Grad an Professionalität, den der Täter an den Tag legte, deutet darauf hin, dass er Teil einer organisierte Gruppe von Kriminellen ist, die in verschiedenen Ländern aktiv ist.

Um den Betrüger zur Verantwortung zu ziehen, erwirkte die Staatsanwaltschaft Salzburg einen internationalen Haftbefehl. In enger Zusammenarbeit zwischen den österreichischen und niederländischen Behörden wurde ein präziser Plan entwickelt, um den Mann zu fangen. So kam es, dass er am 11. August 2020 bei seiner Einreise nach Amsterdam festgenommen wurde. Zehn Tage später wurde der Beschuldigte nach Österreich überstellt, wo er im „Justizanstalt Wien-Josefstadt“ untergebracht wurde.

Bei einer anschließenden Befragung aufgrund seiner Taten entschied sich der Nigerianer jedoch, keine Aussagen zu machen. Dies lässt die Frage im Raum stehen, ob er plant, anzugreifen oder eine Verteidigungslinie zu verfolgen, und was letztlich die Konsequenzen dieser betrügerischen Aktivitäten für die Opfer sein werden. Das gesamte Szenario zeigt eindrucksvoll, wie international verknüpfte Betrugsmaschen Individuen über Grenzen hinweg in die Irre führen können und welch verheerende Folgen dies für die Betroffenen haben kann.

Quelle/Referenz
oe24.at

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