Wien-Josefstadt

Peter Turrini verteidigt Föttinger: Ein Aufruf zur offenen Debatte

"Nach Vorwürfen gegen den autoritären Josefstadt-Direktor Herbert Föttinger springt Freund Peter Turrini für ihn in die Bresche und fordert mehr Transparenz in der Debatte – Drama pur!"

Nachdem die Vorwürfe gegen Herbert Föttinger, dem Direktor des Theaters in Josefstadt, ans Licht gekommen sind, zeigt sich der Autor und Freund Peter Turrini an seiner Seite. Turrini spricht über die Herausforderungen, die Föttinger bewältigt hat, und erwähnt dessen Lautstärke als Charakterzug, den viele als verletzend empfinden könnten. Dennoch betont er, dass Föttinger sich stark für seine Mitarbeiter eingesetzt hat und wesentlich zur Stabilität des Theaters beigetragen hat.

Die Kontroversen um Föttinger begannen am Donnerstag, als Berichte über seinen vermeintlich autoritären Führungsstil und eine „permanente Angststimmung“ im Theater aufkamen. Turrini äußert sich kritisch über diese Vorwürfe und erinnert sich an die jahrelange Zusammenarbeit mit Föttinger, in der er die Lautstärke und die emotionalen Ausbrüche des Direktors miterlebte. „Beizeiten ein Schreihals“ sei er gewesen, so Turrini, der aber auch mit Nachdruck auf die positiven Aspekte von Föttingers Führung hinweist.

Unterstützung von Freunden und Kollegen

Turrini, der weitaus mehr als ein Freund von Föttinger ist, beschreibt ihre gemeinsame Zeit als geprägt von einer bestimmten Dynamik. Während seiner langjährigen Zusammenarbeit habe er öfter erlebt, wie Föttinger seinen Mitarbeitern in schwierigen Zeiten zur Seite stand. „Er hat immer versucht zu helfen, wenn Schauspieler mit ihren Problemen zu ihm kamen“, berichtet Turrini. Dies steht im Kontrast zu den Vorwürfen, dass Föttinger nur eine Atmosphäre der Einschüchterung geschaffen habe.

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Er verweist zudem auf die positiven Rückmeldungen aus der Theatercommunity und die angenehme Zusammenarbeit mit internationalen Regisseuren, die oft an der Josefstadt wirken. An dieser Stelle stellt sich Turrini die Frage, ob wirklich eine „Kultur der Angst“ herrschen kann, wenn doch viele Künstler gerne am Theater arbeiten. Den Medien wirft er vor, sich auf anonyme Quellen zu stützen und damit eine Art von öffentlichem Pranger zu kreieren, der die Menschen ohne Gehör für ihre Seite verurteilt.

Ein Aufruf zur offenen Diskussion

Turrini sieht es als wichtig an, die Diskussion über Führungsverhalten und Machtverhältnisse in der Theaterwelt zu führen. „Ja, er ist auch ein Schreihals, ein Wiederholungstäter, auch wenn ihm seine Ausbrüche nachher leid tun“, gesteht er und unterstreicht die Notwendigkeit, dass diese Themen offen angesprochen werden. Er fordert jedoch auch, die Anonymität der Vorwürfe zu hinterfragen, da sie möglicherweise die Qualität der Diskussion beeinträchtigen könnte.

Der Autor appelliert an die Medien: „Hört auf, euch mit anonymen Zeugen bewaffnen zu wollen und verurteilt Menschen, ohne ihre Sichtweise zu hören!“ Damit fordert er eine tiefere, kritischere Reflexion der Berichterstattung, die zu einem fairen Austausch über Macht und deren Missbrauch führen sollte.

Inmitten dieser Debatte ist es klar, dass die Situation um Herbert Föttinger und die Vorwürfe gegen ihn nicht einfach zu bewerten sind. Turrini versucht, eine differenzierte Sichtweise zu präsentieren, die sowohl die komplexe Realität der Theaterführung als auch die ethischen Fragen der Berichterstattung reflektiert. Die Diskussion wird mit Sicherheit weitergehen, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird.

Quelle/Referenz
wien.orf.at

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