Im Herzen der Josefstadt, konkret in der Florianigasse, findet man das „CommonCafé“, ein Ort, der weit über die Grenze eines traditionellen Kaffeehauses hinausgeht. Hier verbindet sich die Leidenschaft für Kaffee mit kreativen Freiräumen für Jung und Alt. Die Atmosphäre ist lebhaft, mit Gästen, die sich beim Frühstück austauschen, während andere, eingetaucht in ihre Arbeit, ihren Laptop bei einer großen Tasse Kaffee nutzen. In einem angrenzenden Tonstudio entstehen unterdessen kunstvolle Figuren aus Ton, die bereits das kreative Potenzial der jungen Besucher widerspiegeln. All dies verdeutlicht, dass das CommonCafé mehr ist als nur ein Treffpunkt für Kaffee-Liebhaber.
Das CommonCafé hat seine Wurzeln in einem Verein, der seit fast einem Jahrzehnt besteht und ursprünglich den Fokus auf Keramik legte. Der direkte Ausgangspunkt war 2017, als der „CommonRoom“ in die Josefstadt zog. Die Initiative begann als Nutzung eines Hinterzimmers in einem Keramikladen, der jedoch nur kurze Zeit nach dem Einzug schließen musste. Anstatt aufzugeben, entschlossen sich die Vereinsmitglieder, den gesamten Raum zu übernehmen und ihn in ein Café zu verwandeln. Diese unternehmerische Wendung zeigt, wie flexibel und anpassungsfähig der Verein ist.
Engagement und Unterstützung
Die finanzielle Unterstützung durch Studierende aus Töpferkursen spielte eine entscheidende Rolle bei der Gründung des Cafés. Özlem Önen, ein aktives Mitglied des Vereins und Architektin, erinnert sich lebhaft an diese frühe Unterstützung. Heute ist es ihre Schwester Melmet Taskin, die mit ihrer chemischen Ausbildung das Café leitet. Der Erlös aus dem Café fließt direkt in das vielfältige Programm des CommonRoom, das nicht nur Töpferkurse, sondern auch Musikfrühpädagogik und Tanzkurse für Kinder unterschiedlichen Alters umfasst.
Ein besonderes Anliegen von Özlem Önen ist es, insbesondere Kindern Freiräume für kreative Betätigung zu bieten. Sie plädiert dafür, dass Kultur und künstlerische Arbeiten in der Gesellschaft stärker gefördert werden sollten. Möglich machen dies derzeit zwölf ehrenamtliche Helfer, die sich aktiv in den Verein einbringen. Tatsächlich zeigt der Trend, dass immer mehr Töpfer-Cafés aus dem Boden sprießen, was von den Vereinsmitgliedern positiv wahrgenommen wird. „Der Kaffee und das Arbeiten mit Ton sorgen für Genuss und es gehört viel mehr genossen“, sagt Önen begeistert.
Ein besonderer Höhepunkt im Eventkalender des CommonCafés wird der Tag der offenen Tür am Samstag, dem 28. September, sein. An diesem Tag können Interessierte für nur 8 Euro verschiedene Workshops in Musik, Tanz und Töpfern ausprobieren. Solche Angebote fördern nicht nur die Kreativität, sondern schaffen auch einen Raum für Gemeinschaft und Austausch in der Josefstadt.
Für alle, die das Café besuchen möchten: Das CommonCafé ist dienstags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet, samstags von 9 bis 18 Uhr und sonntags von 9 bis 17 Uhr. Ein Besuch lohnt sich nicht nur wegen des köstlichen Kaffees, sondern auch wegen der kreativen Möglichkeiten, die hier angeboten werden. Es ist ein Ort, an dem Genuss und Kreativität Hand in Hand gehen.
