Lore Segal, die gebürtige Wienerin und angesehene Literatin, ist am 7. Oktober 2023 im Alter von 96 Jahren in ihrer Wohnung in New York verstorben. Ihr Tod wurde am Dienstag offiziell vom Bezirksmuseum in der Josefstadt bestätigt, wo derzeit eine Ausstellung über ihr Leben läuft, die den Titel „Ich wollte Wien liebhaben, habe mich aber nicht getraut – Das Leben der Schriftstellerin Lore Segal“ trägt.
Geboren am 9. März 1928, erlebte Segal ein Leben voller Wendungen. Im Alter von nur zehn Jahren entkam sie mit einem der ersten Kindertransporte aus Wien und fand sich in Großbritannien wieder. Nach ihrem Studium der Englischen Literatur verbrachte sie eine Zeit in der Dominikanischen Republik, bevor sie schließlich ihre neue Heimat in New York fand.
Ein unvergessliches literarisches Erbe
Als herausragende Schriftstellerin hat Lore Segal sich durch verschiedene Formate der Literatur einen Namen gemacht. Ihre Werke, darunter der bekannte Roman „Shakespeare’s Kitchen“, wurden sowohl von Kritikern als auch von Lesern hochgeschätzt. Zudem fanden viele ihrer Kurzgeschichten lebhaften Anklang in renommierten Publikationen wie „The New Yorker“. Im Jahr 2018 wurde ihr die prestigeträchtige Theodor Kramer Auszeichnung verliehen, ein Preis für literarisches Schaffen im Widerstand und Exil.
Die österreichische Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler zeigte sich tief betroffen über den Verlust von Segal. Sie würdigte Segals Mut und ihr Talent, persönliche Traumata in Kunst zu verwandeln und somit einen wichtigen Teil der Erinnerungskultur zu schaffen. Durch ihre einzigartigen Romane, Erzählungen und Kurzgeschichten hat sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen und wird im kollektiven Gedächtnis lebendig bleiben.
Für all diejenigen, die mehr über das faszinierende Leben und die Errungenschaften von Lore Segal erfahren möchten, gibt es noch bis zum 26. Januar 2025 die Möglichkeit, die Ausstellung im Bezirksmuseum der Josefstadt zu besuchen, in der ihrer bewegenden Geschichte gedacht wird.
Lore Segals literarischer Nachlass bleibt auch in Zukunft ein wertvoller Teil der Kulturlandschaft. Ihr Talent, Geschichten zu erzählen, die von Schmerz und Hoffnung zugleich geprägt sind, wird sicher eines ihrer größten Vermächtnisse sein.