
Die Wiener Volkspartei fordert dringende Maßnahmen zur Verbesserung von Bildung und Kinderschutz in Wien. Gemeinderätin Silvia Janoch kritisiert die unzureichenden Anstrengungen der Stadtregierung, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit von Kindern. Sie hebt hervor, dass alarmierende 50 % der achtjährigen Kinder in Wien nicht schwimmen können. Janoch setzt sich bereits seit vier Jahren für die Einführung von Schwimmkursen für Kindergartenkinder ein, um Kindern frühzeitig den Kontakt mit Wasser zu ermöglichen und so das Risiko von Ertrinkungsunfällen zu verringern. Dies ist besonders relevant, da in den letzten 15 Jahren in Wien 191 Fensterstürze von Kindern registriert wurden.
Als Teil ihrer Forderungen hat Janoch auch Aufklärungskampagnen zur Prävention von Fensterstürzen ins Leben gerufen. Diese Maßnahmen sollen Eltern für die Gefahren in der Wohnung sensibilisieren und zur Kindersicherheit beitragen. Ein wichtiger Bestandteil der Vorschläge der Wiener Volkspartei ist die Einführung eines Kinderbildungsschecks, der den Zugang zu Bildung, Sport und Freizeitaktivitäten für alle Kinder unabhängig vom Einkommen gewährleisten soll.
Forderungen und Lösungen
Zur Unterstützung von Familien plant die Wiener Volkspartei die Entwicklung eines Familienführerscheins. Dieser würde Eltern mit Kindern von 0 bis 18 Jahren unter die Arme greifen und Angebote wie Gesundheitsuntersuchungen, Kurse und Online-Lehrinhalte umfassen. Das Ziel dieses Programms ist es, Wissen und Werkzeuge in wesentlichen Bereichen wie Erziehung, kindlicher Entwicklung, Konfliktlösung sowie psychischer Gesundheit zu vermitteln. Janoch betont die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen, um zukünftige Therapiekosten zu vermeiden.
Parallel zu den Aktivitäten in Wien wird in Baden-Württemberg der Schwimmunterricht in Schulen kritisch betrachtet. Ein Urteil des Amtsgerichts Konstanz, nach dem eine Lehrerin und eine Referendarin wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen wurden, sorgt für Diskussionen. Dieser Fall resultierte aus dem Ertrinken eines Zweitklässlers während seiner ersten Schwimmstunde. Das Gericht stellte fest, dass ausreichende Sicherheitsvorkehrungen fehlten und alle 21 Schüler, darunter Schwimmer und Nichtschwimmer, gleichzeitig ins Wasser gelassen wurden.
Schwimmunterricht unter Druck
Der VBE-Chef Gerhard Brand hat in einem Schreiben an die Kultusministerin Theresa Schopper die Durchführbarkeit des Schwimmunterrichts in Frage gestellt. Rund ein Fünftel aller Grundschulen in Baden-Württemberg bot im letzten Schuljahr gar keinen Schwimmunterricht an, was auf fehlende qualifizierte Lehrkräfte und unzureichende Zugänge zu Wasserflächen zurückgeführt wird. Das Kultusministerium reagiert mit der Planung neuer Fortbildungen und einem virtuellen Tool zur Sicherheitsunterweisung.
Der VBE kritisiert die Reaktion des Ministeriums und stellt in Frage, ob die Gruppierung der Schüler im Schwimmunterricht tatsächlich für mehr Sicherheit sorgen kann. Der Bericht des Ministeriums erklärt zwar die bestehenden Vorgaben als klar und zielführend, doch die Umsetzung bleibt eine Herausforderung, wie auch die allgemeine Situation des Schwimmunterrichts in der Region zeigt. Eine umfassende Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen wird gefordert, um sicherzustellen, dass alle Kinder die Möglichkeit erhalten, schwimmen zu lernen und sicher im Wasser zu sein.
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