Einige unglückliche Wendungen im Leben können dazu führen, dass Menschen in Wien obdachlos werden. Der Leiter der Wohnungslosenhilfe, Markus Hollendohner, beschreibt die Situation, dass ein Jobverlust, eine Krankheit oder auch das Ende einer Beziehung oft ausreichen, um jemanden auf die Straße zu bringen. Trotz eines umfassenden Hilfsangebots in Wien bleibt die Obdachlosenproblematik eine große Herausforderung, besonders in der kalten Jahreszeit. Um diesen Menschen zu helfen, stehen verschiedene Programme bereit, wie die Kälte-App und das Kältetelefon der Caritas, die es Passanten ermöglichen, schnell Hilfe zu leisten, wenn sie obdachlose Personen sehen, die unter Kälte leiden.
Der Fonds Soziales Wien (FSW) bietet eine Vielzahl an Unterstützungsmöglichkeiten an, mit über 4.683 Wohn- und Schlafplätzen und 2.299 Betreuungseinheiten, die zusammen etwa 6.520 Klienten gleichzeitig versorgen können. Dabei zeigt sich, dass die Obdachlosigkeit nicht gestiegen ist, jedoch die bestehenden Hilfsangebote intensiv genutzt werden. Hollendohner hebt hervor, dass rund zwei Drittel der obdachlosen Menschen in Wien aus Osteuropa stammen und oft nur kurz an einem Ort verweilen, was die situative Natur der Obdachlosigkeit unterstreicht. Im Jahr 2023 wurden über 4.800 Personen im Rahmen des „Housing First“-Programms direkt in eigene Wohnungen begleitet, was ihnen Stabilität und Würde zurückgibt, so Hollendohner, der dies als ein wichtiges Anliegen der Stadt sieht. Dennoch betont er, dass die Problematik der Obdachlosigkeit über die Stadtgrenzen hinausgeht und mehr als nur lokale Maßnahmen erfordert.
Wachsende Herausforderungen in der Covid-19-Pandemie
Die Pandemie hat die Situation der obdachlosen Menschen in Wien zusätzlich komplexer gemacht. Wie Hollendohner erklärt, sind Obdachlose tendenziell jünger und auch häufiger weiblich geworden. Die Kontaktaufnahme zu Obdachlosen wird als äußerst wichtig angesehen, insbesondere wenn es um gesundheitliche Bedenken geht. Es gibt jedoch kaum tagesaktuelle Statistiken zur Obdachlosigkeit, da diese oft kurzfristig entsteht und sich schnell wieder ändern kann. Hollendohner weist darauf hin, dass jährlich etwa 12.400 Menschen die Angebote der Wiener Wohnungslosenhilfe nutzen, davon rund 3.000 in Notquartieren und 1.800 in Chancenhäusern. Diese Informationen sind entscheidend, um die effektive Hilfe in der Stadt weiterzuentwickeln, wobei die wachsenden Bedürfnisse der Betroffenen immer im Mittelpunkt stehen müssen, wie auch in einem Bericht von Die Presse herausgestellt wird.
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