In einem bedeutenden Treffen am Donnerstag hat die Stadt Wien mit hochrangigen Vertretern der Europäischen Investitionsbank (EIB) eine wichtige Vereinbarung getroffen. Bürgermeister Michael Ludwig und Finanzstadtrat Peter Hanke (beide SPÖ) trafen sich im Rathaus mit der EIB, um die Weichen für eine stärkere finanzielle Unterstützung im Bereich des leistbaren Wohnens zu stellen.
Wien gilt als Vorreiter, wenn es um leistbaren Wohnraum geht. Der Großteil der Nachbarländer blickt bewundernd auf die Stadt, die durch ihre Sozialbauten und andere Initiativen eine Vorzeigemodel für andere Regionen darstellt. Bei dem Arbeitstreffen wurde besprochen, wie die EIB künftig eine noch zentrale Rolle beim Financing von Infrastrukturprojekten, insbesondere im Wohnbau und im Klimaschutz, übernehmen kann.
EU-Engagement für leistbaren Wohnraum
Das Konzept sieht vor, dass die Mitgliedstaaten die Möglichkeit bekommen, ihre Investitionen in sozialem Wohnbau zu verdoppeln. Dies geschieht durch Anpassungen bei den Vorschriften für staatliche Beihilfen, die gezielt zur Unterstützung von energieeffizienten und sozialen Wohnungen eingesetzt werden sollen. Zudem wird ein neuer sozialer Klima-Fonds ins Leben gerufen, um sicherzustellen, dass besonders energieeffiziente Wohnlösungen auch für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich bleiben.
Ein internationales Vorbild
Das Wiener Modell für leistbares Wohnen hat in den letzten Jahren weltweit an Anerkennung gewonnen. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hebt das System regelmäßig hervor und empfiehlt andere Städte, sich an den österreichischen Standards zu orientieren. Bürgermeister Ludwig sieht in dieser Entwicklung eine Bestätigung seiner außerdem langjährigen Forderungen und Betreuungen in der EU.
Die Stadt Wien hat sich seit 2013 aktiv für die Ausweitung von Initiativen für leistbaren Wohnraum stark gemacht. Die Resolution der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister Europas für das soziale Wohnen, die unter der Ägide von Michael Häupl und Michael Ludwig 2013 ins Leben gerufen wurde, gilt als wichtiger Schritt in Richtung einer breiteren politischen Unterstützung für diese Thematik in Europa. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass Wien bereit ist, seine Erfahrungen und Strategien zu teilen, um den Herausforderungen der Wohnungskrise in europäischen Städten begegnen zu können.
Bürgermeister Ludwig betont, dass Wohnungspolitik dem Gemeinwohl dienen müsse, um nachhaltige Lösungen zu finden, die den Bedürfnissen der Menschen, der Wirtschaft und des Klimas gerecht werden. Er fordert die EU-Institutionen dazu auf, das Thema leistbarer Wohnraum ernsthaft anzugehen und es zu einem zentralen Anliegen der kommenden Mandate zu machen.
