Wien-Hietzing

Warum der Monsterbau am Napoleonwald auf die Umweltprüfung wartet

"Die Umweltschutzorganisation 'Alliance For Nature' kämpft heute in Wien gegen den umstrittenen 'Monsterbau' am Napoleonwald – muss eine Umweltprüfung her?"

In Hietzing steht das geplante Bauprojekt am Napoleonwald vor einer brisanten Richtungsentscheidung. Die Umweltschutzorganisation "Alliance For Nature" hat vor dem Verwaltungsgericht Wien Klage erhoben. Der entscheidende Prozesstermin wird am 13. Dezember stattfinden. Hier wird geklärt, ob für das als "Monsterbau" bezeichnete Projekt eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) notwendig ist, bevor es zu einer rechtsgültigen Baugenehmigung kommen kann.

Die Klage richtete sich gegen den positiven Bescheid der MA 37 – Baupolizei, und die Organisation wird von Christian Schuhböck sowie Anwalt Piotr Pyka vertreten. Pyka bringt wichtige Argumente vor: Laut einer Untersuchung könnte der Bau, der aus 42 Wohn- und Büroeinheiten bestehen soll, negative Auswirkungen auf das nahe gelegene Naturdenkmal und die Luftströmungen in der Umgebung haben.

Umweltrechtliche Bedenken

Mit seinem Wissen im Umweltrecht hat Pyka bereits in ähnlichen Fällen, wie dem umstrittenen Heumarkt-Projekt, klare Erfolge erzielt. In diesem Fall befand der Europäische Gerichtshof, dass auch kleinere Bauprojekte wie dieses einer UVP unterzogen werden sollten, um die Umweltauswirkungen zu prüfen. Er bezeichnet die geplante Bebauung in Hietzing als potenziell schädlich für die lokale Natur und das Klima: "Gerade in städtischen Gebieten können Bauprojekte große Auswirkungen auf die Umwelt haben", sagt er.

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Eine Simulation hat gezeigt, dass die Kaltluftströme im Gebiet durch den geplanten Bau behindert werden könnten. Diese Strömungen sind entscheidend für den Kühleffekt im Nahbereich, der während heißer Sommertage sehr wichtig ist. Pyka weist darauf hin, dass der Bau die örtliche Lufttemperatur um bis zu 0,6 Grad erhöhen könnte, was insbesondere für die Anwohner im Sommer unangenehm wäre.

Bausperre und Umweltschutz

Eine zusätzliche Komplexität erhält der Fall durch den Verdacht, dass Bäume auf dem Nachbargrundstück des Naturdenkmals absichtlich vergiftet worden sein könnten. Dies wird derzeit von der Staatsanwaltschaft untersucht. Die Bezirksvertretung hat eine temporäre Bausperre gefordert, bis die Ermittlungsergebnisse vorliegen. Das Büro der Bezirksvorstehung hat jedoch bislang keinerlei Antworten von der Stadt Wien erhalten, ob eine solche Sperre erwirkt wird.

Die nächste Sitzung der Bezirksvertretung findet am 11. Dezember statt, und es wird erwartet, dass dort mehr Informationen zur geplanten Bausperre gegeben werden. Angesichts der fortlaufenden Diskussionen und rechtlichen Prüfungen bleibt abzuwarten, ob das Gericht eine UVP anordnet und wie sich das auf den Gesamtverlauf des Bauprojekts auswirken wird.


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Quelle
meinbezirk.at

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