Wien-Hernals

Wiens Sozialinvestitionen 2023: Unterstützung für Schwächere wächst deutlich

Wien investiert rekordverdächtige 1,55 Mrd. Euro in Pflege und Betreuung – während die Unterstützung für Flüchtlinge und Obdachlose inmitten der Krise massiv steigt!

Im Jahr 2023 investierte die Stadt Wien rund 1,55 Milliarden Euro in Pflege und Betreuung, was einen Anstieg um 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dies zeigt ein starkes Engagement der Stadt, um die Bedürfnisse der Bevölkerung zu decken. Insbesondere wurden knapp 58.000 Personen in verschiedenen Bereichen unterstützt, darunter auch Menschen mit Behinderungen und wohnungslose Personen. Die Budgets für entsprechende Hilfsprogramme stiegen auf 424 Millionen Euro in der Behindertenhilfe sowie auf 142 Millionen Euro in der Wohnungslosenhilfe, mit Zuwächsen von 16,5 und 18,3 Prozent.

Ein markanter Aspekt dieser Zuwächse ist die Unterstützung geflohener Menschen, die um 25,9 Prozent auf 287 Millionen Euro anstieg. Diese Zunahme wird unter anderem auf die allgemeine Teuerung und das Wachstum der Wiener Bevölkerung zurückgeführt. Zudem ist der Einfluss des russischen Angriffs auf die Ukraine, der zu einem Zuzug vieler Vertriebener führte, nur schwer zu übersehen. Dieser Krieg hat die Flüchtlingslage in Wien stark beeinflusst und die Anstrengungen zur Unterstützung dieser Menschen intensiviert.

Neue Angebote in der Obdachlosenhilfe

In der Obdachlosenhilfe wurden aufgrund von besorgniserregenden Vorfällen, darunter Messerangriffe auf wohnungslose Menschen – bei denen sogar eine Person ihr Leben verlor – zusätzliche Angebote geschaffen, um Sicherheit und Unterstützung zu gewähren. Darunter fallen beispielsweise neue Beratungs- und Unterkunftsprogramme. Die gestiegenen Lebenshaltungskosten haben auch zu einem Anstieg in der Schuldnerberatung geführt, wo mehr als 12.000 Personen Hilfe erhielten. In den Schulen wird ebenfalls ein großer Bedarf an Informationsveranstaltungen zu diesem Thema signalisiert, was zeigt, dass das Bewusstsein für soziale Probleme in der Gesellschaft wächst.

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Zusätzlich zu diesen Angeboten berichteten rund 170 Partnerorganisationen des Fonds Soziales Wien (FSW) von einer hohen Nachfrage nach Fachkräften in diesen Bereichen. Der FSW hat das Ziel, diesem Bedarf nachzukommen und die Ausbildungsangebote insbesondere im Pflegebereich deutlich auszubauen.

Aufruf zu einer Pflegereform

Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) äußerte die Dringlichkeit, mehr Sozialarbeiter und Sozialpädagogen auszubilden, und forderte zudem eine umfassende Pflegereform auf Bundesebene. Er kritisierte, dass die Pflegepolitik derzeit stark von den politischen Entscheidungen in den einzelnen Bundesländern abhängt und es keine einheitliche Strategie gibt. Das Ziel muss es seiner Meinung nach sein, eine kohärente Struktur zu schaffen, die die sozialen und pflegerischen Belange besser koordiniert.

Auch hinsichtlich der Veränderungen in der Österreichischen Gesundheitskasse äußerte Hacker sich kritisch. Er bezeichnete die entsprechende Reform als „verunglückt“ und fordert eine umfassende Überarbeitung. Bei der Präsentation der Ergebnisse versicherte er, dass die soziale Sicherheit den Verantwortlichen in Wien viel wert sei: „Wir stehen dazu, dass uns soziale Sicherheit auch viel Geld wert ist. Wir lassen niemanden zurück.“ Diese Aussage unterstreicht das Bestreben der Stadt, den Menschen in Notfall Hilfe zu bieten und die Qualität der Betreuung zu sichern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Wien im Jahr 2023 sowohl in die direkte Unterstützung von Bedürftigen als auch in die Schaffung zusätzlicher Infrastruktur investiert hat. Die Bemühungen, die sozialen Dienstleistungen zu verbessern und den Auswirkungen externer Krisen zu begegnen, werden als wichtige Schritte in die richtige Richtung gewertet. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt auf die zukünftigen Herausforderungen reagieren wird und ob die angestrebten Reformen die notwendigen Veränderungen in der Pflegepolitik mit sich bringen.

Quelle/Referenz
wien.orf.at

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