Wien-Hernals

Wiener Wohnungsmarkt: Stabilität trifft auf sinkendes Transaktionsvolumen

Der Wiener Wohnungsmarkt bleibt stabil, doch die Immobilienkäufe sind rückläufig – Hauskäufer profitieren derweil von einem Boom bei Villen und Häusern!

Der Immobilienmarkt in Wien präsentiert sich im ersten Halbjahr 2024 als stabil, hat jedoch die Erwartungen von Experten nicht erfüllt. Besonders auffällig ist der Rückgang im Transaktionsvolumen, was auf veränderte Käuferpräferenzen hinweist. Es zeigt sich ein klarer Trend hin zu günstigeren Bestandswohnungen, während der Markt für Villen und Häuser floriert.

In den ersten sechs Monaten des Jahres sank das Transaktionsvolumen laut „Otto Immobilien“ um 7,5 Prozent. Trotz konstanter Verkaufszahlen sind die Käufer offenbar wählerischer geworden. Martin Denner, Leiter der Research-Abteilung, erklärt, dass sich die Käufer zunehmend auf Bestandswohnungen konzentrieren, da diese mehr Spielraum bei der Preisgestaltung bieten. „Der Rückgang im Transaktionsvolumen deutet darauf hin, dass vor allem günstigere Objekte gehandelt wurden“, so Denner.

Kaufpreise und Markttrends

Besonders auffällig ist der Anteil der Bestandswohnungen unter 250.000 Euro, der fast die Hälfte aller verkauften Einheiten ausmacht. Die Gelder, die in diesem Segment flossen, beliefen sich auf 811 Millionen Euro, was einem Minus von 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Bauträgerbereich zeigt sich ein deutlicher Rückgang von 12,6 Prozent auf 383 Millionen Euro, was die Unsicherheit auf dem Markt widerspiegelt.

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Im Gegensatz dazu erfreut sich der Markt für Häuser und Villen einer anhaltend hohen Nachfrage. Hier ist ein Umsatzwachstum von 26 Prozent zu verzeichnen, das mit einem Gesamtvolumen von 235 Millionen Euro einhergeht. Die Aktivitäten im Segment nahmen um 15 Prozent zu, bei einem durchschnittlichen Kaufpreis von 659.950 Euro. Besonders Privatpersonen, die 85 Prozent der Transaktionen ausmachten, haben in diesem Bereich stark investiert.

Die Preisentwicklung zeigt ein gemischtes Bild. Während die Neubauwohnungen weiterhin hohe Preise von durchschnittlich 7.279 Euro pro Quadratmeter aufweisen, gingen die Quadratmeterpreise für Bestandswohnungen zum zweiten Mal seit der Finanzkrise 2008 um 1,7 Prozent auf 4.457 Euro zurück. Sonja Kaspar, Wohnexpertin bei „Otto Immobilien“, sieht in der Stagnation der Preise ein Zeichen für eine Marktbereinigung auf einem tieferen Niveau und weist darauf hin, dass dies eine gute Gelegenheit für Kaufinteressierten sein könnte.

Voraussichtliche Entwicklungen

Die Neubautätigkeit wird voraussichtlich sinken. Im Jahr 2024 sollen etwa 6 Prozent weniger Wohnungen fertiggestellt werden als im Vorjahr, was 9.825 Einheiten entspricht. Für 2025 wird ein zusätzlicher starker Rückgang auf 5.908 fertiggestellte Wohnungen und eine 42-prozentige Reduktion der Eigentumswohnungen prognostiziert. Dies könnte zu einer Angebotsknappheit führen, was für Kaufinteressenten bedeutet, dass sie nicht zu lange abwarten sollten.

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Die Prognosen für das erste Halbjahr hielten nicht, was erwartet wurde. Experten hatten mit einer Rehabilitation des Marktes gerechnet, jedoch scheinen Fördermaßnahmen wie die Senkung der Grunderwerbssteuer bisher keine spürbaren Effekte zu zeigen. Eugen Otto, Geschäftsführer eines Immobilienunternehmens, merkt an, dass viele Suchende momentan zur Miete greifen und auf Marktveränderungen warten. Diese Zurückhaltung wird voraussichtlich anhalten, da die Erwartungen der Verkäufer und die Finanzierungsmöglichkeiten der Käufer weiterhin stark divergieren.

Obwohl der Wiener Immobilienmarkt derzeit stabil erscheint, gibt es signifikante Veränderungen in den Käuferverhalten und Marktanteilen. Entscheidend wird sein, wie sich diese Trends in den kommenden Monaten entwickeln und ob sich die Marktbedingungen für potenzielle Käufer verbessern werden.

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